Orcadame, die ihr totes Kalb 17 Tage herumtrug, ist wieder trächtig

Orcadame Thalequah mit ihrem toten Baby 2018.

Orcadame Thalequah mit ihrem toten Baby 2018.

Seattle. Mindestens 17 Tage lang trug Orca Tahlequah sein totes Kalb mit sich herum und legte rund 1600 Kilometer vor Kanada und der US-Westküste zurück. Die Bilder, bei denen der Schwertwal, der auch J35 genannt wird, sein totes Baby mit der Nase anstupst, um es über Wasser zu halten, gingen um die Welt. Nun gibt es freudige Nachrichten: Tahlequah ist wieder trächtig, wie die BBC berichtet.

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Wissenschaftler aus dem Bundesstaat Washington hatten die erneute Schwangerschaft entdeckt, als sie mit einer Drohne Aufnahmen von den Walen machten. Auch weitere Wale seien trächtig. Tahlequah gehört zu einer Gruppe Wale, die aus drei Familien und insgesamt 72 Tieren besteht. Damit gelten Orcas, die auch als Killerwale bezeichnet werden, vor der nordamerikanischen Westküste als bedroht.

Ausflugsboote und Überfischung führen bei Orcas zu Problemen bei der Fortpflanzung

Die Wissenschaftler warnen jedoch auch vor zu viel Euphorie: Die Wale in der Gegend würden öfter schwanger, doch bei zwei Dritteln sei es zu Fehlgeburten oder dem Sterben der sehr jungen Kälber gekommen. Warum das Baby genau starb, ist nicht klar – nachdem Thalequah sich von ihrem Kind verabschiedet hatte, sank der Kadaver auf den Meeresgrund. Er konnte nicht untersucht werden.

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Auf die Problematik des Sterbens junger Wale machte Tahlequah mit ihrem Rekord aufmerksam: Weil es zu wenig Lachs gibt, sind die Wale ausgehungert, es kommt zu Problemen bei der Fortpflanzung. Auch Ausflugsboote machen es den Tieren schwer. “Diese Wale da draußen sind gestresst, ernsthaft gestresst”, sagte Wissenschaftlerin Holly Fearnbach der Agentur Associated Press.

Schwertwale tragen ihre toten Kälber meist nur stundenlang mit sich herum

Tahlequah brachte ihr Baby am 24. Juli 2018 zur Welt, das Mädchen wurde zunächst schwimmend beobachtet, starb allerdings keine Stunde später. Dass Schwertwale ihre toten Kinder mit sich herumtragen, ist nicht ungewöhnlich – normalerweise aber nur über Stunden oder maximal wenige Tage. Ken Balcomb, Wissenschaftler am Zentrum für Walforschung, sagte, dass es keine Dokumentation über einen Fall gibt, bei dem eine Walmutter ihr totes Kalb länger mit sich herumtrug als Tahlequah.

RND/msk

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