Bürgerinitiative gegen Strahlung

„Elektrosensibel“: Warum die Bürger in zwei baden-württembergischen Städten kein WLAN mehr wollen

Eine junge Frau hält ein Smartphone in der Hand.

Eine junge Frau hält ein Smartphone in der Hand (Symbolbild).

Artikel anhören • 2 Minuten

In Baden-Württemberg wollen die Städte Wangen und Ravensburg nachts kein öffentliches Internet mehr anbieten. Nach einem Bericht von schwaebische.de ist dies im oberschwäbischen Wangen im Allgäu bereits der Fall. Hier ist das freie Internet ab 23 Uhr abgeschaltet. Die Bürgerinitiative „Verantwortungsvoller Mobilfunk in Wangen“ hatte sich für dafür starkgemacht.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das Ziel: Man wolle „das Leben in Wangen strahlungsärmer und damit gesünder gestalten“ und den Menschen, die sich vom WLAN negativ betroffen fühlten, eine „störungsfreie Nachtruhe“ ermöglichen. Die Initiative setzte eigenen Angaben zufolge auf Vorsorge, da zahlreiche Studien belegen würden, dass WLAN eine Gesundheitsgefahr darstelle. Dies gelte für alle Menschen, insbesondere aber für Kinder, Säuglinge, ältere Menschen und an Elektrohypersensibilität Erkrankte.

Ob Handystrahlung tatsächlich gesundheitliche Folgen für den Menschen hat, wird immer wieder angezweifelt. Studien zu Handystrahlung, Interphone-, Danish- und Million-Woman-Studie, die nach einem Bericht von Quarks weltweit hervorgehoben werden, hätten keine übereinstimmende Korrelation mit Krebs, etwa mit Hirntumoren, gefunden. Lediglich der Effekt, dass die Strahlung das Gewebe erwärmt, sei nachgewiesen. Auch die WHO als auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sehen keinen Zusammenhang zwischen Handystrahlung und etwa der Häufigkeit von Krebserkrankungen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Auch im benachbarten Ravensburg denkt man über einen solchen Schritt nach. Wie der SWR berichtet, gebe es nach Angaben des Sprechers der Stadt dafür mehrere Gründe: So sollten etwa Menschen, die sich als elektrosensibel empfinden, vor Strahlen geschützt werden, außerdem würden Stromkosten gespart. Die Stadtverwaltung hoffe auch, dass sich bei abgeschaltetem nächtlichem WLAN weniger Menschen unter freiem Himmel treffen und Lärm machen. Nach Angaben der Wangener Bürgerinitiative soll das öffentliche Internet nachts zwischen 22 und 6 Uhr abgeschaltet werden, sobald dies technisch möglich sei.

Beim Städtetag Baden-Württemberg weiß man jedoch nichts von jenen Plänen. Laut SWR ist dem Verband nicht bekannt, dass Städte nachts das öffentliche WLAN abschalten würden.

RND/sz

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige

Top Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken