NRW-Innenminister zu Kindesmissbrauch: “Wir jagen diese Leute”
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Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, spricht im Landtag.
© Quelle: Federico Gambarini/dpa
Münster. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (67, CDU) kündigt angesichts des neuerlichen Falls von Kindesmissbrauch in Münster ein hartes Vorgehen gegen die Täter an. “Wir jagen diese Leute. Wir wollen sie erwischen. In Nordrhein-Westfalen darf sich keiner, der sich an Kindern vergreift, sicher fühlen”, sagte er der “Bild”-Zeitung. Er vermutet, dass durch die Ermittlungen weitere Fälle ans Licht kommen werden. “Wir werden garantiert nie alle erwischen”, sagt Reul aber auch. Im Moment läge die Priorität darauf, die Verdächtigen zu verurteilen, weitere Täter zu finden und Kinder zu schützen.
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CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ein härteres Durchgreifen gegen Kindesmissbrauch in Deutschland gefordert.
© Quelle: Reuters
Reul fordert Mithilfe der Bevölkerung
Um Kinderschändern schneller auf die Spur zu kommen, fordert der Innenminister die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Bei einem Verdacht solle man lieber einmal mehr einen Hinweis geben als einmal zu wenig: “Die Verantwortung ist riesengroß. Stellen Sie sich vor, wenn Sie durch einen Hinweis, den Sie nicht gegeben haben, ein Kind monate- oder wochenlang einem solchen Martyrium ausgesetzt haben.”
Mit Festnahmen und Durchsuchungen in mehreren Bundesländern war die Polizei am Freitag gegen ein Netzwerk vorgegangen, das für schweren sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie verantwortlich sein soll. Festgenommen wurden elf Beschuldigte aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Brandenburg, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Münster mitteilten. Die mutmaßlichen Täter sollen über Jahre hinweg Kinder missbraucht und die Taten gefilmt haben. Hauptbeschuldigter ist der mehrfach vorbestrafte Adrian V. (27) aus Münster. Seit 2019 waren in NRW bereits mehrere Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern in Bergisch Gladbach und Lügde bekannt geworden.
RND/nis