Neue Vorwürfe: Tönnies-Fahrer lieferten Ware trotz Quarantäne aus
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Ein Polizeifahrzeug fährt vor dem Schlachthof von Tönnies vorüber. Alle Mitarbeiter des Schlachtbetriebes sollen auf das Coronavirus getestet werden.
© Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/
Der Skandal um den Fleischkonzern Tönnies zieht immer weitere Kreise. So sollen nach WDR-Recherchen Fahrer einer Spedition am 20. Juni Tourenaufträge bekommen und bereits am darauffolgenden Tag Ware ausgeliefert haben. Das Brisante an den neuen Vorwürfen: Die Fahrer am Standort Rheda-Wiedenbrück standen bereits unter Quarantäne.
Ein Sprecher des Fleischkonzerns bestätigte dem WDR, am 21. Juni seien insgesamt 14 Touren gestartet worden. Allerdings, so der Sprecher weiter, hätte man die Fahrer noch am selben Tag dazu aufgefordert, ihre Tour vorzeitig zu beenden. Warum aber hat man den Fahrern überhaupt Tourenaufträge gegeben?
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Über die Tourdaten, Kunden und Zielorte wollte der Sprecher keine Auskunft geben. Dass die Fahrer überhaupt losgeschickt wurden, erklärt das Unternehmen in einer E-Mail mit Unklarheiten über den Status der Fahrer am Wochenende. “Nachdem geklärt werden konnte, dass hier eine Quarantäne vorliegt, wurden die Touren gestoppt”, sagte ein Tönnies-Sprecher. Damit widerspricht sich das Unternehmen selbst, denn zuvor hatte ein Sprecher dem WDR geschrieben, dass die Quarantäne bereits am Samstag (20. Juni) geklärt gewesen sei. Der Kreis Gütersloh will der Sache nun nachgehen.
RND/kiel