Neue schwere Ausschreitungen: Demonstranten stecken Polizeigebäude in Brand

In Minneapolis ist es nach dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz erneut zu Ausschreitungen gekommen.

In Minneapolis ist es nach dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz erneut zu Ausschreitungen gekommen.

Minneapolis. Demonstranten haben am Donnerstagabend in Minneapolis ein Polizeirevier gestürmt und in Brand gesteckt. Ein Polizeisprecher teilte mit, dass das 3. Polizeirevier „im Interesse der Sicherheit unseres Personals“ kurz nach 22.00 Uhr Ortszeit evakuiert worden sei. Auf Livestream-Videos war zu sehen, wie Demonstranten das Gebäude betraten, Feueralarme losgingen und Sprinkleranlagen losgingen, als Feuer gelegt wurde.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Als eine Uniformjacke angezündet wurde, jubelten umstehende Personen. Die von Gouverneur Tim Walz auf Bitte des Bürgermeisters aktivierte Nationalgarde griff nicht ein. Sie twitterte, ihre Hauptaufgabe sei, die Feuerwehr zu unterstützen. Feuerwehrchef John Fruetel sagte dem Fernsehsender CNN, seine Leute hätten das Revier nicht erreichen können.

Minneapolis: Demonstranten zünden Polizeiwache an
29.05.2020, USA, Minneapolis: Demonstranten versammeln sich vor einem brennenden Geb��ude eines Fastfood-Restaurants w��hrend der Proteste nach dem Tod von George Floyd, der in Folge einer brutalen Festnahme durch einen Polizisten in Minneapolis starb. Ein wei��er Polizist hatte bei der Festnahme lange auf dem Hals des Afroamerikaners gekniet, welcher mehrmals darauf aufmerksam machte, dass er nicht atmen k��nne. Foto: John Minchillo/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wegen der anhaltenden Unruhen hat Minnesotas Gouverneur Tim Walz den Notstand ausgerufen und die Nationalgarde aktiviert.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

“Keine Gerechtigkeit - kein Frieden”

Ausschreitungen mit Plünderungen dauern in Minneapolis seit dem Tod eines Schwarzen bei einer Festnahme am MOntag an. Ein Beamter hatte sich minutenlang auf den Hals des 46-jährigen George Floyd gekniet, eine Passantin filmte den brutalen Vorgang. In vielen US-Städten gab es darauf Proteste und Demonstrationen gegen rassistische Polizeigewalt, aber auch Ausschreitungen. In Louisville im US-Staat Kentucky verletzten Polizisten am Donnnerstag sieben Demonstranten, wie die Polizei mitteilte. Hier demonstrierten Menschen, weil Polizisten eine schwarze Frau, Breonna Taylor, in ihrer Wohnung erschossen hatten.

Demonstrationen gab es am Donnerstag auch in St. Paul, der „Zwillingsstadt“ von Minneapolis und Hauptstadt Minnesotas. Ganze Straßenzüge in Minneapolis glichen am Donnerstag bereits vor dem Sturm auf das 3. Polizeirevier einem Schlachtfeld.

Seit Dienstag war es in Minneapolis zu nächtlichen Ausschreitungen gekommen. Auslöser ist der Tod Floyds, den Polizisten am Montag nach einem Notruf wegen eines mutmaßlichen Zahlungsversuchs mit einem gefälschten Geldschein vor einem Supermarkt festgenommen hatten.

Polizeigewalt: Wütende Ausschreitungen in Minneapolis
May 27, 2020, Minneapolis, Minnesota, USA: Protests continue on Wednesday, at the Minneapolis 3rd Police Precinct following the death of George Floyd in a confrontation with Minneapolis police on Monday evening. Minneapolis USA - ZUMAm67 20200527zafm67043 Copyright: xCarlosxGonzalezx

Auslöser der Wut in Minneapolis war ein Video gewesen, das zeigt, wie ein Beamter bei der Festnahme minutenlang auf dem Hals von George Floyd kniet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass Floyd sich der Festnahme widersetzt habe. Als ihm Handschellen angelegt worden seien, hätten die Beamten bemerkt, dass er in einer medizinischen Notlage zu sein schien. Nach dem öffentlichen Aufschrei über die Szenen von Floyds Festnahme wurden der Beamte und seine drei beteiligten Kollegen gefeuert. Die Polizei von Minneapolis leitete eine interne Untersuchung ein, und Bürgermeister Jacob Frey forderte ein Strafverfahren gegen den Polizisten. Inzwischen ermittelt auch das FBI wegen einer möglichen Verletzung der Bürgerrechte Floyds.

Gouverneur Walz drang als Konsequenz aus Floyds Tod auf tiefgreifende Veränderungen. Es gelte nun, die Stadt, das Justizsystem und die Beziehung zwischen Polizei und jenen, mit deren Schutz sie betraut sei, wieder aufzubauen.

RND/AP

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Top Themen

Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken