Nach Randale in Stuttgart: Haftbefehl gegen 16-Jährigen wegen versuchten Totschlags
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22.06.2020, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein während der nächtlichen Randale in Stuttgart beschädigtes Polizeiauto, das zuvor für einen Ortsbesuch von Bundesinnenminister Seehofer an den Ort der Randale gebracht worden war, wird von einem Fotografen abgelichtet. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei hatten dutzende gewalttätige Kleingruppen in der Nacht zum 21. Juni die Innenstadt verwüstet und mehrere Beamte verletzt.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Stuttgart. Nach den Auseinandersetzungen in Stuttgart muss sich ein 16-Jähriger wegen versuchten Totschlags verantworten. Er soll während der Randale in der Innenstadt einen bereits am Boden liegenden Studenten gezielt gegen den Kopf getreten haben. Er habe dabei den möglichen Tod des Studenten zumindest billigend in Kauf genommen, teilte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart mit.
Randale in Stuttgart: Polizei sieht keine politische Motivation
Nach einer Drogenkontrolle in Stuttgart habe es schwere Randale in der Innenstadt gegeben. Dabei sei es zu Angriffen auf Polizei und Läden gekommen.
© Quelle: Reuters
Insgesamt seien am Montag Haftbefehle gegen sieben mutmaßliche Randalierer beantragt worden, ein Haftbefehl sei bereits am Sonntagabend erlassen und ein weiterer gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.
Bis zu 500 Menschen an der Randale beteiligt
Die Tatverdächtigen sind laut Polizei im Alter zwischen 16 und 33 Jahren und besitzen die deutsche, kroatische, irakische, portugiesische und lettische Staatsangehörigkeit. Ihnen wird Landfriedensbruch ebenso vorgeworfen wie gefährliche Körperverletzung, tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Diebstahl in besonders schwerem Fall. Weitere 16 zunächst vorläufig festgenommene mutmaßliche Beteiligte seien wieder entlassen worden, hieß es weiter.
Bei schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei haben Dutzende gewalttätige Kleingruppen in der Nacht zu Sonntag die Stuttgarter Innenstadt verwüstet und 19 Beamte verletzt – einer davon sei dienstunfähig. Die Zahl könne sich noch erhöhen, da die Beamten im Einsatz sich oft erst später mit Verletzungen meldeten, sagte Polizeivizepräsident Thomas Berger am Sonntag bei einer Pressekonferenz im Stuttgarter Rathaus.
In der Nacht seien insgesamt 25 Personen vorläufig festgenommen worden.
RND/dpa