Nach Angriff auf Twitterkonten von Promis: Brite in Spanien in Haft
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Die Konten zahlreicher Prominenter wurden gehackt - nun ist ein Verdächtiger festgenommen worden.
© Quelle: Monika Skolimowska/zb/dpa
Ein von den USA im Zusammenhang mit einem Hackerangriff auf Twitterkonten von Prominenten gesuchter Brite ist in Spanien in Haft genommen worden. Der 22-Jährige wurde am Donnerstag einem Richter des Spanischen Nationalgerichts vorgeführt. Eine freiwillige Überstellung in die USA verweigerte er, wie ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur AP sagte.
Brite soll Twitter-Konten von Obama, Biden und Bezos gehackt haben
US-Staatsanwälte beschuldigen den Mann, an einem Hackerangriff vom Juli 2020 beteiligt gewesen zu sein, bei dem mehr als 130 Twitterkonten gehackt wurden, darunter solche von Politikern und anderen Prominenten. Dabei wurden von den Konten des früheren US-Präsidenten Barack Obama, des heutigen Präsidenten Joe Biden, des Unternehmers Mike Bloomberg, des damaligen Amazon-Chefs Jeff Bezos, des Microsoft-Mitgründers Bill Gates und von Tesla-Chef Elon Musk gefälschte Tweets abgesetzt. Follower wurden aufgefordert, Zahlungen in einer Kryptowährung zu leisten.
In Kalifornien wird dem Mann zudem unter anderem vorgeworfen, Konten von TikTok und Snapchat übernommen zu haben. In der Vergangenheit hat der Brite die Vorwürfe zurückgewiesen. Er ist mindestens der vierte Verdächtige, gegen den im Zusammenhang mit dem Vorfall ermittelt wird.
Auslieferung von Spanien an Großbritannien kann Monate dauern
Das Nationalgericht in Madrid ist für Auslieferungsanträge zuständig. Ein Gerichtssprecher sagte, Richter Santiago Pedraz habe die Beschuldigungen für ausreichend schwerwiegend befunden, um den Mann in Gewahrsam zu halten und an einer möglichen Flucht während des Auslieferungsverfahrens zu hindern. Die Bearbeitung solcher Anträge kann Monate dauern.
Nach Angaben der spanischen Polizei vom Donnerstag wohnte der Mann dauerhaft in Marbella. Die Polizei hatte ihn nach eigenen Angaben seit mindestens April 2020 als Teil einer mutmaßlichen Bande von Online-Betrügern auf dem Schirm.
RND/AP