Kleines Londoner Museum: 72 Benin-Bronzen an Nigeria zurückgegeben
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Professor Abba Tijani (l), Generaldirektor des NCMM, reicht Seiner Hoheit Prinz Aghatise Erediauwa (r) zusammen mit Michael Salter-Church (2.v.l) und Seiner Exzellenz Tunji Isola, Hochkommissar von Nigeria im Horniman Museum and Gardens in Südlondon die Hand, als das Museum den offiziellen Prozess der Rückgabe der geraubten Benin-Bronzen an Nigeria einleitete.
© Quelle: Joshua Bratt/PA Wire/dpa
London. Das kleine Londoner Horniman Museum gibt 72 Benin-Bronzen an Nigeria zurück. Das Museum überreichte am Montagabend zunächst sechs Objekte und ernannte die nigerianische Regierung offiziell zur Eigentümerin auch der übrigen Kunstschätze.
Diese bleiben aber als Leihgaben zunächst weiterhin in London, wie ein neuer Vertrag regelt. Die Rückgabe sei die „moralische und angemessene“ Antwort auf eine Anfrage des westafrikanischen Staates, hieß es zu Begründung.
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Diese nigerianischen Artefakte sind im Horniman Museum and Gardens in Südlondon ausgestell.
© Quelle: Joshua Bratt/PA Wire/dpa
Die Benin-Bronzen stammen größtenteils aus britischen Plünderungen im Rahmen einer Strafexpedition 1897 gegen das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Museumsgründer Frederick Horniman hatte die Artefakte aus Elfenbein einem Offizier der britischen Marine abgekauft.
Rückgabe von Kolonialkunst: Benin-Bronzen kehren zurück
Ende des 19. Jahrhunderts raubten Briten Tausende der wertvollen Werke und verkauften sie an Sammler und Museen, auch nach Deutschland.
© Quelle: Reuters
5000 Benin-Bronzen über ganze Welt verteilt
Der Generaldirektor der Nationalen Museums- und Denkmalbehörde Nigerias, Abba Tijani, sagte, dass etwa 5000 Benin-Bronzen über die ganze Welt verteilt seien. Die meisten Gegenstände befinden sich im Britischen Museum in London, das eine Rückgabe bisher verweigert. Andere sind im Besitz deutscher Museen - noch.
Die Regierungen von Deutschland und Nigeria haben die Eigentumsübertragung vereinbart. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat bereits das Eigentum seiner Objekte an Nigeria übertragen. Dem Berliner Beispiel wollen andere Museen folgen.
RND/dpa