Oktoberfest auch in diesem Jahr wegen Corona abgesagt
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Voll besetzte Tische in einem Zelt auf dem Oktoberfest. (Archivfoto)
© Quelle: Getty Images
München. Das Oktoberfest findet wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht statt. Das teilten Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag mit. Beide hatten zuvor mit den Stadtoberhäuptern anderer Kommunen mit großen Volksfesten über das weitere Vorgehen beraten.
„Wir als Kommunalpolitiker müssen die Gesundheit unserer Bevölkerung höher gewichten als das Interesse an Volksfesten. Das ist eine Entscheidung, die ich jetzt treffen will und muss“, sagte Reiter. „Für mich persönlich ist das auch keine leichte Entscheidung. Es ist sehr schade für die Millionen Fans und Freunde der Wiesn.“ Reiter betonte auch, dass die Oktoberfest-Absage teils existentielle Auswirkungen auf viele Menschen habe. „Bei Bedienungen, Schaustellern und Festwirten geht es jetzt schon ans Eingemachte.“
Ministerpräsident Söder sagte: „Das Oktoberfest wird wieder stattfinden und es wird wieder großartig. Nur in diesem Jahr nicht.“ Er sagte weiter, es gebe eine gemeinsame Empfehlung, Volksfeste in Bayern nicht stattfinden zu lassen. Zugleich betonte er, dass die letzte Entscheidung bei den jeweiligen Kommunen liege.
Oktoberfest wird auch 2021 wegen Corona abgesagt
Zum zweiten Mal in Folge muss das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt werden. Trotz der Impf-Kampagne - die Ansteckungsgefahr wäre zu groß.
© Quelle: dpa
Wiesn 2021 sollte vom 18. September bis 3. Oktober stattfinden
Söder und Reiter hatten sich zuletzt bereits skeptisch gezeigt, ob die Wiesn stattfinden kann. Das Oktoberfest sei nicht nur ein bayerisches Fest, sondern ein globales Event, sagte Söder kürzlich.
Die Wiesn 2021 sollte vom 18. September bis zum 3. Oktober stattfinden. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kamen in früheren Jahren zum größten Volksfest der Welt. Auch wenn bis zum geplanten Start viele Menschen geimpft sein könnten: In Corona-Zeiten wäre die Ansteckungsgefahr auf dem Fest mit oft bis auf den letzten Platz besetzten Bierzelten und dem Gedränge in den Gassen zu groß.
Schwerer Schlag nicht nur für Wirte, Schausteller und Budenbesitzer
Die erneute Absage trifft wirtschaftlich nicht nur Wirte, Schausteller und Budenbesitzer auf dem Volksfest selbst, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler. Die Wiesn 2019 hatte nach Angaben der Stadt einen Wirtschaftswert von rund 1,23 Milliarden Euro.
Eine Onlineumfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey mit 5002 Teilnehmern im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“ vom Samstag hatte ergeben, dass eine große Mehrheit einen Ausfall des Oktoberfests befürwortete. Die Einschätzung der bayerischen Bürger unterschied sich dabei quasi nicht von der Mehrheitsmeinung außerhalb der bayerischen Grenzen: 69 Prozent waren für eine Absage, lediglich 21 Prozent sprachen sich dafür aus, die Wiesn in diesem Herbst wieder stattfinden zu lassen. Der Rest war unentschlossen.
RND/dpa/seb