Mitarbeiter wird rassistisch beleidigt: Video sorgt für Empörung

Im Netz geht ein rassistisches Video viral. (Symbolbild)

Im Netz geht ein rassistisches Video viral. (Symbolbild)

Sinsheim. Der Inhalt des Videos ist eigentlich kaum zu fassen: Ein Mann filmt einen dunkelhäutigen Mitarbeiter in einer Stahlmanufaktur, er bezeichnet ihn als „Buschmann“. Dann macht er ihm einen Vorschlag: Er wolle mit ihm zu einem Markt für Sportgeräte fahren und dort zwei Paddel kaufen. „Irgendwie musst du ja von Italien zurück nach Afrika.“

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Schlauchboote finde er „da unten bestimmt genug“, so der Mann weiter. „Jetzt gehst du dahin mit zwei Paddeln. Und ich geb’ dir noch einen Zettel in die Hand: ‚Ready to go‘. Geht das?“. Der dunkelhäutige Mitarbeiter scheint die Frage nicht recht zu verstehen, willigt aber ein. „Ja“, sagt er. „Alles klar“, erwidert der andere.

„Schämt euch!“

Die rassistische Unterhaltung geht seit Dienstag viral. Auf Twitter postete eine Nutzerin das Video: „Deutschland 2019“, schreibt sie. „Ist das die feine deutsche Art, mit seinen dunkelhäutigen Mitarbeitern umzugehen? Der Arme weiß nicht mal genau, was ihm da alles gesagt wird. Schämt euch! Pfui“, so die Frau.

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Hunderte Nutzer haben den Clip inzwischen kommentiert. Sie zeigen sich fassungslos. „Wie ekelhaft ist das denn?“, fragt einer. „Das ist über alle Maße beschämend“, schreibt ein anderer.

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Was steckt hinter dem Video?

Doch was steckt hinter dem Video? Die „Heilbronner Stimme“ hat die Hintergründe recherchiert. Laut dem Bericht stammt der Clip aus einer Stahlmanufaktur in Sinsheim. Der Geschäftsführer des Unternehmens distanziert sich im Interview mit der Zeitung deutlich von dem Video: „Das geht gar nicht“, sagt er. „Das war hirnlos und das möchte ich auch nicht entschuldigen.“

Der Mitarbeiter sei abgemahnt worden. Inwiefern drastischere Schritte folgen, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Der Geschäftsführer wisse seit etwa einer Woche von dem Video und habe sofort entsprechend darauf reagiert.

„Es war ein Scherz“

Der im Video gedemütigte Mann arbeite seit mehr als einem Jahr in dem Betrieb, sagt der Geschäftsführer der Zeitung. Er mache dort eine Ausbildung zum Metallbau-Konstruktionstechniker. Der ehemalige Flüchtling habe eine Aufenthaltserlaubnis von zwei Jahren und fühle sich im Unternehmen wohl. Die Kollegen hätten eigentlich ein gutes Verhältnis zueinander. Der Urheber des Videos sei „am Boden zerstört“.

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Der Clip sei aus einem Scherz heraus entstanden. Der Auszubildende soll über sich selbst im Spaß gesagt haben, er müsse sich wohl neue Sportschuhe kaufen, um nach Afrika zurücklaufen zu können.

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RND/msc

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