Er kann es nicht lassen

Michael Wendler schwurbelt weiter – nun aber auf Twitter

Der umstrittene Schlagersänger Michael Wendler.

Der umstrittene Schlagersänger Michael Wendler.

Der umstrittene Schlagersänger Michael Wendler (50) ist in den vergangenen Jahren als scharfer Kritiker der Corona-Maßnahmen aufgefallen. Zudem teilte er Falschbehauptungen, Verschwörungsmythen und bediente sich regelmäßig bei rechtem Gedankengut. Seinen Telegram-Kanal deaktivierte er vor kurzer Zeit und kommuniziert nun stattdessen über Twitter. Dort drückte der 50-Jährige vergangene Woche sein Unverständnis für die Absage seiner RTL-2-Sendung aus und stellte sich als Opfer dar. Er kündigte an, sich von einigen seiner Aussagen distanzieren zu wollen. Er sei „über das Ziel hinausgeschossen“ und nun sei es Zeit für Versöhnung.

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Die Kritik an sich kann Wendler allerdings nicht nachvollziehen. „Was habe ich denn so Schlimmes getan?“, fragte er und schrieb weiter, „dass viele Corona-Maßnahmen falsch“ gewesen seien. An seiner Meinung hat sich also nichts geändert. Dass er aber auch mit dem Schwurbeln nicht aufhören kann, zeigen neue Tweets des 50-Jährigen.

Wendlers neue Tweets: Eine Ankündigung aus Österreich nahm Wendler zum Anlass, erneut gegen die Corona-Maßnahmen zu wettern. „Paukenschlag in Österreich“, titelte er am Sonntagabend auf Twitter. „Die Regierung Niederösterreich bittet um Verzeihung für den Corona-Maßnahmenwahn und stellt mit sofortiger Wirkung die Corona-Impfwerbung ein und stellt ein 30-Millionen-Euro-Fond zur Verfügung für Corona-Impfopfer. Endlich Zeit für Versöhnung“, schrieb er in typischer Schwurbelmanier. Und weiter: „Wann wird die BRD-Regierung endlich einlenken und sich entschuldigen? Wo bleibt die Entschuldigung und Wiederherstellung der Reputation der Corona-Maßnahmen-Kritiker, die sich für Meinungsfreiheit, Grundrechte und Aufklärung eingesetzt haben?“, fragte Wendler abschließend.

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Niederösterreich zahlt Teil der erhobenen Corona-Strafen zurück – Impfwerbung eingestellt

Die Einordnung: Niederösterreich will als erstes Bundesland der Alpenrepublik tatsächlich einen Teil der in den vergangenen drei Jahren erhobenen Corona-Strafen an die Betroffenen zurückzahlen. Das sei eine der Maßnahmen, auf die sich die neue Koalition von konservativer ÖVP und rechter FPÖ geeinigt habe, sagte Landes-FPÖ-Chef Udo Landbauer am Freitag in St. Pölten.

Dazu werde die Landesregierung einen mit 30 Millionen Euro ausgestatteten Fonds einrichten, mit dem Strafen auf der Basis von Verordnungen wiedergutgemacht würden, die inzwischen vom Verfassungsgerichtshof als gesetzwidrig eingestuft worden sind. Zu dem Corona-Paket zähle auch das „Ende der Diskriminierung für Ungeimpfte“ und ein Stopp der Werbung für die Impfung, hieß es. Die rechtspopulistische FPÖ protestiert seit Langem gegen die Corona-Politik.

Mit dem auf eine Dauer von zwei Jahren angelegten Fonds sollen zudem „Beratungsleistungen im Fall individueller Schäden, medizinische Betreuung von Menschen mit Impfbeeinträchtigungen“, „Kosten zur Behandlung psychischer Probleme“ und „allfällig erforderliche Therapien“ abgedeckt werden. Ebenso sollen „Mehraufwendungen für Heimunterricht“ und diverse andere Unterstützungen für Kinder und Jugendliche wie Gutscheine für Nachhilfe und Freizeitaktivitäten finanziert werden.

„Mehr als drei Jahre lang haben Pandemie und Corona-Maßnahmen das Leben der Bevölkerung in allen Lebensbereichen massiv beeinflusst“, heißt es in dem gemeinsamen Arbeitsprogramm von ÖVP und FPÖ unter dem Titel „Gräben schließen – Verantwortung übernehmen“. Verantwortungsvolle Politik würde bedeuten, „kritisch zurückzublicken, Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen“. Durch die Corona-Maßnahmen entstandene Schäden sollen demnach – soweit es geht – wiedergutgemacht werden.

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RTL 2 sagt Wendler-Doku ab

Das Fazit: Fakten verdreht Wendler diesmal also nicht. Er bauscht sie allerdings mit typischen Schwurbelwörtern wie „Corona-Maßnahmenwahn“ und „Corona-Impfopfer“ auf. Zudem bedient er sich erneut rechtsgesinnter Politik – wie in diesem Fall von der FPÖ. Die Wiederherstellung seiner Reputation, wie er sie fordert, dürfte noch lange dauern.

Dass er noch weit davon entfernt ist, wieder in der Öffentlichkeit aufzutreten, zeigt auch die kürzliche Absage seiner RTL‑2-Sendung. Am Dienstag der vergangenen Woche (14. März) hatte der Sender angekündigt, Wendler zurück auf die Bildschirme bringen zu wollen. Geplant war eine Dokusoap über den Sänger und seine schwangere Frau Laura Müller (22). Die Ankündigung war allerdings postwendend auf breite Kritik und scharfe Gegenreaktionen gestoßen – am Mittwoch machte der Sender dann einen Rückzieher.

Wendler teilte Beiträge mit Falschbehauptungen und extremen Inhalten

Wendler hatte 2020 einen Skandal ausgelöst, als er der Bundesregierung mit einem Video zur Corona-Politik „grobe und schwere Verstöße gegen die Verfassung“ vorwarf. Der Sender RTL, für den er damals als Juror in der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ tätig war, distanzierte sich. Nach einer weiteren Äußerung von Wendler über Deutschland als „KZ“ wurde er dann komplett aus dem Castingformat herausgeschnitten. Auf der Plattform Telegram teilte Wendler immer wieder Beiträge mit Falschbehauptungen und extremen Inhalten wie dem QAnon-Verschwörungsmythos.

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Seinen deaktivierten Telegram-Kanal, über den er die meiste Zeit seine Falschbehauptungen und Verschwörungstheorien verbreitete, will Wendler nicht mehr reaktivieren, wie er auf Twitter mitteilte. Mit einem Screenshot wollte er belegen, dass er seinen Account auf der Plattform löschen wollte. Dies sei ohne Weiteres aber nicht möglich, weil der Kanal zu groß sei, schrieb er am Sonntag. „Alle Bemühungen, mit Telegram in Kontakt zu kommen, um die Kanallöschung zu erreichen, blieben bislang erfolglos.“ Er versuche es weiter.

mit dpa-Material

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