Ermittlungen nach Brand in Migrantenhaftlager: Wachmänner flohen statt Insassen zu befreien
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Menschen nehmen an einer Mahnwache für die Opfer eines Brandes in einer Sammelstelle einer Einwanderungsbehörde teil.
© Quelle: Christian Chavez/AP
Ciudad Juárez. Nach dem Brand in einem Migrantenhaftlager mit mindestens 39 Toten im Norden Mexikos haben die Behörden gegen acht Personen Ermittlungen eingeleitet. Bei fünf von ihnen handele es sich um Wachmänner einer Privatfirma, die eines möglichen Fehlverhaltens verdächtigt würden, sagte die Ministerin für öffentliche Sicherheit, Rosa Icela Rodríguez am Mittwoch. Zwei andere seien Bedienstete der Bundesbehörde für Migration, und einer ein Beamter des Bundesstaats Chihuahua.
Das Feuer brach am Montagabend (Ortszeit) in einem Schlafsaal des Internierungszentrums aus. Zu diesem Zeitpunkt waren den Behörden zufolge Dutzende Männer aus Zentral- und Südamerika dort interniert. Fast alle stammten laut dem nationalen Einwanderungsinstitut aus Guatemala, Honduras, Venezuela und El Salvador.
Behörden sprachen von 39 Toten. Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte, die Migranten hätten zuvor aus Protest Matratzen angezündet, nachdem sie gehört hätten, dass sie deportiert werden sollten.
Wachpersonal soll geflohen sein
Die Ermittlungen fußten auch auf Aufnahmen von Überwachungskameras, die zeigen, wie das Wachpersonal schnell die Flucht vor dem Feuer ergriff, anstatt die eingesperrten Männer aus der brennenden Zelle zu befreien. Eine Anklage wurde am Mittwoch nicht erhoben, doch teilten Justizbehörden mit, dass sie mindestens vier Haftbefehle anstrebten, darunter einen gegen einen Migranten, der Teil einer kleinen Gruppe gewesen sein soll, die das Feuer entfacht haben soll.
RND/AP