Zukunft des Discounters ungewiss
Der russische Discounter Mere hat seinen Rückzug aus Deutschland eingeleitet, melden Branchenexperten. Die ersten Filialen sind bereits dicht. Experten sagen: Der Schritt wäre folgerichtig. Das Unternehmen äußert sich derweil ungewohnt offen.
Leipzig. Als Mere vor drei Jahren seine erste deutsche Filiale in Leipzig eröffnete, sollte es der Startschuss für eine Erfolgsgeschichte sein, die Aldi, Lidl und Netto das Fürchten lehrt: Von Portitz im Nordosten von Leipzig aus wollte der russische Discounter die deutsche Supermarktlandschaft aufwirbeln, den etablierten Discountern Marktanteile abjagen – und in kürzester Zeit 100 Filialen eröffnen. All das mit einer Art Restpostengeschäft und Billigstpreisen: Wurst, Haushaltsartikel und Süßigkeiten finden sich etwa im Sortiment, mitunter zu Cent-Preisen. Die Produkte kommen aus verschiedensten osteuropäischen Ländern – und eben aus Russland.
Doch das einstige Selbstbewusstsein und die ambitionierten Expansionspläne des „Russen-Aldi“ erscheinen inzwischen in einem ganz anderen Licht. Denn Mere befindet sich offenbar im freien Fall, wie Kenner der Branche sagen. Auch die bloßen Zahlen sprechen dafür: Von einst neun Märkten in Deutschland sind nur noch vier übrig geblieben – darunter der Markt in Portitz. Doch auch dessen Zukunft bleibt mehr als ungewiss.