Scholz findet Klebe-Aktionen der Letzten Generation „völlig bekloppt“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/IQD5AU222GV4C5GDMU6LHL2DNA.jpg)
Polizisten schieben einen Sixt-Mietwagen bei einer Blockade der Letzten Generation auf der Autobahn 100 in Berlin auf den Standstreifen.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Kleinmachnow. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Anklebe-Aktionen von Klima-Demonstranten der Letzten Generation scharf kritisiert. „Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzukleben oder auf der Straße“, sagte Scholz am Montag in einer Schule im brandenburgischen Kleinmachnow. Er habe den Eindruck, dass es auch nicht dazu beitrage, dass irgendjemand seine Meinung ändere, sondern es ärgerten sich vor allem alle. „Das ist eine Aktion, von der ich glaube, dass sie nicht weiterhilft“, sagte Scholz. Zum EU-Projekttag besuchte der Kanzler die Eigenherd-Schule und stellte sich Fragen von Schülerinnen und Schülern.
Die Gruppe Letzte Generationen macht regelmäßig mit Sitzblockaden und Aktionen in Museen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam. Die Mitglieder kleben sich dabei häufig auf Straßen fest. Am Montag blockierten Aktivistinnen und Aktivisten erneut auf mehreren Berliner Straßen den Verkehr. Dabei klebten sie sich auch wieder an Mietautos fest, unter anderem auf dem Dach eines Sixt-Autos. Insbesondere auf der Stadtautobahn kam es zu Behinderungen.
Mietwagen-Verleiher distanzieren sich von Letzter Generation
Anbieter der Car-Sharing-Angebote distanzieren sich unterdessen von den Aktionen der Letzten Generation. „Wir setzen uns für einen nachhaltigen Verkehr ein und bleiben entsetzt zurück, ob dieser Aktionen mit unseren Fahrzeugen“, teilte etwa der Dienstleister Miles am Montag mit. Zuvor berichtete die „BZ“.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/6LRM3PJ5GVDRJKVKVA3ZR656TA.jpeg)
Ein Autofahrer (r) zieht bei einer Blockade der Letzten Generation auf der Autobahn 100 eine Aktivistin von der Straße.
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Auch Fahrzeuge der Anbieter Sixt und Share Now wurden bereits für die Proteste genutzt, woraufhin auch diese sich von den Aktionen distanzierten. Alle drei Anbieter gaben auf Nachfrage an, als Reaktion auf solche Vorfälle die Konten der Nutzer und Nutzerinnen zu sperren. Beim Anbieter Sixt sei die Anzahl dieser Sperrungen momentan im niedrigen zweistelligen Bereich. Da sich im Vorfeld nicht erkennen lässt, wozu ein Fahrzeug genutzt werden soll, sei der Schutz vor Missbrauch der Dienste schwierig. Die Beschädigungen an den Fahrzeugen, etwa durch Klebstoffe, werden den Anbietern zufolge aber den jeweiligen Aktivisten in Rechnung gestellt.
Der Anbieter Miles gab an, das Gespräch mit den Initiatoren und Initiatorinnen der Letzten Generation zu suchen, um weitere derartige Aktionen zu vermeiden.
RND/dpa