Regenbogenbuntes LGBTQIA+-Set: Lego wirbt für eine diverse Welt
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Lego-Figuren in Regenbogenfarben.
© Quelle: Lego
Schwarz, braun, rot, orange, gelb, grün, blau, violett, milchblau, weiß und rosa – sieht schon toll aus, der neue Lego-Regenbogen. Der denn doch eher ein Wasserfall ist. Und die elf Männchen und Frauchen, die sonst in buntlackierter Kleidung auf ihren kurzen Legobeinchen stehen, sind vor dem bunten Farbenrauschen monochrom in jeweils einer dieser Farben gehalten. Was Lego den Lego-Fans da präsentiert, ist das erste LGBTQIA+-Set des dänischen Spielzeugherstellers. Es trägt den Titel „Everyone Is Awesome“.
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Die Farben der Streifen wurden in Anlehnung an die ursprüngliche Regenbogenflagge gewählt, zusammen mit Hellblau, Weiß und Rosa, die die Trans-Community repräsentieren, sowie Schwarz und Braun, um auch noch der Vielfalt der Hautfarben und Hintergründe innerhalb der LGBTQIA+-Community Tribut zu zollen. Die Abkürzung steht für Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transssexuell, Queer, Intersexuell, Asexuell, das „+“-Zeichen schließt alle anderen Personen mit ein, die sich außerhalb des heterosexuellen Spektrums identifizieren.
Bienenkorb als Verweis auf die „wunderbaren Drag Queens da draußen“
Den Lego-Figuren des Sets wurde kein bestimmtes Geschlecht zugewiesen, sie sollen „Individualität ausdrücken und mehrdeutig bleiben“. Lange Haare = weiblich, das ist ja nun schon seit Menschengedenken keine Gleichung mehr. Nur die violette Figur mit der Bienenkorbfrisur hat eine eindeutige Zuweisung. Der Lego-Designer Matthew Ashton wird in der britischen Tageszeitung „The Guardian“ zitiert, sie sei „ein eindeutiger Verweis auf all die wunderbaren Drag Queens da draußen“.
Ursprünglich hatte Ashton die Figurengruppe für seinen eigenen Schreibtisch konzipiert – als eine Art Selbstvergewisserung und Zugehörigkeitsstatement zur LGBTQIA+-Community, „deren Teil zu sein mich mit Stolz erfüllt“. Das Set mit Botschaft sei von Lego-Kollegen begeistert aufgenommen und als Zeichen der Inklusivität gesehen worden. Erst dann erkannte Ashton, dass seine Schöpfung etwas sei, „das wir teilen sollten“.
Ashton hätte als Kind selbst gern ein Zeichen gesehen
Ashton erinnert sich im „Guardian“ an die eigene problematische Kinderzeit: „Als ich als LGBTQ+-Kind aufwuchs, wurde mir gesagt, womit ich spielen sollte, wie ich laufen sollte, wie ich reden sollte, was ich anziehen sollte – die Message, die ich immer bekam, war, dass ich irgendwie ‚falsch‘ war“, so der Designer. Anstrengend sei es gewesen, jemanden vorgeben zu müssen, der er nicht gewesen sei. Es hätte ihm Halt gegeben, hätte ihm damals irgendetwas die inklusive Botschaft „Jeder ist jemand Wunderbares“ vermittelt.
Ashton ist froh, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das solche Zeichen setzt. Flynn DeMarco, Mitglied der LGBTQIA+-Adult-Fans-of-Lego-Gemeinschaft bestätigt: „Dieses Set bedeutet viel.“ Schon früher hatte Lego diesbezüglich – dezenter – Offenheit gezeigt: hatte eine Regenbogenflagge auf der Nachbildung des Trafalgar Square gehisst oder den Einzelverkauf von Braut- und Bräutigamsfiguren ermöglicht, so dass man zwei Frauen oder zwei Männer heiraten lassen konnte. Das neue, offensivere Set soll am 1. Juni erscheinen, am Beginn des Pride-Monats.
DeMarco spricht ihm bewusstseinsverändernde Fähigkeiten hinsichtlich gesellschaftlicher Akzeptanz zu. Dass Leute, die den bunten Wasserfall im Portfolio von Lego sehen, neu nachdächten: „Hey, wenn es für Lego okay ist, ist es vielleicht auch für mich okay.“
RND/big