Leere Innenstädte wegen Corona: Tauben drohen zu verhungern
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/76YDSNQ7PZG3LF3QWXBEPGT3EQ.jpeg)
Zwei Tauben stehen in der Hamburger Innenstadt vor einem geschlossenen Kaufhaus.
© Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa
Durch das Kontaktverbot und die geschlossenen Gastronomiebetriebe sind immer weniger Menschen auf den Straßen unterwegs. Dies bedeutet auch, dass kaum jemand draußen isst – besonders für Tauben ist das fatal. Der Deutsche Tierschutzbund befürchtet, dass viele Tiere elend verhungern werden, da weniger Essensreste anfallen.
Nicht in jeder Stadt sei eine drastische Situation zu beobachten, aber die Tiermedizinerin und Taubenschützerin Almut Malone hört von verhungernden Vögeln. “Von dort, wo sich die Tauben hauptsächlich von Essensresten ernährt haben, bekomme ich mehr Meldungen von geschwächten und hungernden Tieren”, so Malone. Das sei nicht nur in der Nähe von Restaurants, sondern auch auf Straßen und Bahnhöfen der Fall. “Die Menschen essen jetzt kaum noch in der Öffentlichkeit, also fallen auch kaum noch Krümel für die Tauben ab.”
Aussetzung des Futterverbots
Am stärksten betroffen sind die Tiere in Orten mit einem Fütterungsverbot. Gerade angesichts der jetzt beginnenden Brutsaison appelliert der Verband an die Kommunen, Verstöße gegen bestehende Fütterungsverbote ausnahmsweise nicht zu verfolgen. Da Tauben sehr standorttreu seien, würden sie auch bei Futterknappheit die Innenstädte nicht verlassen, sondern dort verhungern, sagt die Artenschutzreferentin des Deutschen Tierschutzbunds, Leonie Weltgen. Sie plädiert für kontrollierte Futterstellen mit artgerechtem Futter wie Mais, Körnern oder Sämereien.
RND/dpa