Kriminelle Clans: Berliner Krankenhäuser rüsten gegen Gewaltexzesse auf

Überwachungsmonitore zeigen in der Notaufnahme des Klinikums der Universität München betrunkene Patienten und Sicherheitspersonal auf einem Flur des Krankenhauses.

Überwachungsmonitore zeigen in der Notaufnahme des Klinikums der Universität München betrunkene Patienten und Sicherheitspersonal auf einem Flur des Krankenhauses.

Berlin. Die Auseinandersetzungen von aggressiven und gewaltbereiten Großfamilien werden längst nicht mehr nur auf der Straße ausgetragen. Auch vor Schlägereien in Krankenhäusern schrecken die Mitglieder verfeindeter krimineller Banden, die zum Teil dem Clan-Milieu zugerechnet werden, nicht zurück. Erst vor zwei Wochen musste ein Großaufgebot der Polizei ins Berliner St. Joseph-Krankenhaus ausrücken, um eine Massenprügelei zu stoppen. 60 Beamte waren nötig, um die handfeste Auseinandersetzung zu stoppen. Ein Video des Vorfalls verbreitete sich in den sozialen Medien.

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Damit die Krankenhausabläufe nicht von gewalttätigen Zwischenfällen gestört werden, haben Berliner Krankenhäuser aufgerüstet und private Sicherheitsdienste engagiert, wie der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) in einer Mitteilung bestätigt. „Dass private Sicherheitskräfte Veranstaltungen, den Öffentlichen Personennahverkehr, Einzelhändler, Universitäten, Schulen oder Job-Center schützen, überrascht niemanden mehr. Dass leider immer häufiger auch Ärzte und Pflegekräfte beschützt werden müssen, ist ebenfalls traurige Realität geworden“, so Dr. Harald Olschok vom BDSW. Zuerst hatte die "Berliner Zeitung" darüber berichtet.

Gewalt nimmt in Krankenhäusern zu

Oft seien es verbale Attacken, zunehmend aber auch körperliche Angriffe, denen das medizinische Personal im Dienst ausgesetzt ist. Ob aggressive, betrunkene, drogenabhängige oder geistig verwirrte Patienten, Familienangehörige oder Besucher – auch in Krankenhäusern sei eine deutliche Zunahme von Gewalt erkennbar. Insgesamt steige das Aggressionspotential in der Gesellschaft wohl an, heißt es in der Mitteilung.

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Auch die Berliner Charité hat nach eigenen Angaben aufgerüstet. Die Kräfte der Charité CFM Facility Management GmbH sorgten „durch Präsenz für Sicherheit“, heißt es in einer Beschreibung. Demnach würde das hauseigene Securitypersonal bei „rund 800 Ereignissen pro Jahr“ zum Einsatz kommen. Unter anderem in Form von Alarminterventionen oder der Durchsetzung des Hausrechts, aber auch, um einen störungsfreien Ablauf des Krankenhausbetriebes zu gewährleisten.

RND/mat

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