Kreis Schaumburg: Wasserversorgung bricht wegen Hitze zusammen
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Ein Tankanhänger des Technisches Hilfswerkes (THW) mit Brauchwasser steht auf dem Hof der Freiwilligen Feuerwehr Lauenau.
© Quelle: Moritz Frankenberg/dpa
Lauenau. Im Flecken Lauenau im Kreis Schaumburg (Niedersachsen) ist die Wasserversorgung zusammengebrochen. “Aufgrund der hohen Wasserverbrauchssituation und der extremen Witterungslage kann die Wasserversorgung im Ortsnetz Lauenau nicht sichergestellt werden”, teilte die Kreisfeuerwehr im Internet mit. “Die Haushalte werden aufgerufen den Wasserverbrauch auf ein Mindestmaß zu reduzieren.”
Am Abend entspannte sich die Lage, nachdem die Bürger den Verbrauch auf ein Drittel reduziert hatten. “So können wir jetzt über die nächsten zwölf Stunden kommen”, sagte der Bürgermeister.
Die Abnahmemenge im privaten Bereich sei zuvor drastisch gestiegen – selbst im Vergleich zu anderen Spitzenzeiten, erklärte der Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, Georg Hudalla (parteilos), zu der der Flecken Lauenau gehört. “Sonst sind die Menschen in der Sommerzeit verreist und jetzt sind sie zu Hause.” Der Trinkwasserspeicher könne über Nacht nicht mehr komplett aufgefüllt werden. So sei er am Samstagmittag auf Null gelaufen. “Es kann passieren, wenn Menschen den Hahn aufmachen: Es kommt wirklich gar nichts”, sagte der Bürgermeister.
Brauchwasser für Toilettenspülung
Hudalla wehrte sich gegen erste Vorwürfe aus den Reihen von Politik und Öffentlichkeit, die Samtgemeinde habe das Problem zu spät angepackt. Die Lage habe sich erst am Donnerstag zugespitzt. Da glaubten die Verantwortlichen zunächst noch an ein technisches Problem, das sich aber nicht bestätigte. Als am Freitag sich die hohe Abnahmemenge fortsetzte, sei die Bevölkerung gewarnt worden.
Entsprechende Durchsagen der Feuerwehr gab es nach einem NDR-Bericht seit Freitagabend. Die Helfer hätten die Menschen in der Gemeinde per Lautsprecher dazu aufgerufen, sich Flaschen mit Trinkwasser im Supermarkt zu kaufen und bei der Feuerwehr mit Brauchwasser für die Toilettenspülung zu versorgen.
Hitzewelle über Europa
Von der Ostsee bis nach Frankreich: Eine klassische hochsommerliche Hitzewelle legt sich zurzeit und in den kommenden Tagen über Europa.
© Quelle: Reuters
Bürger sollen Wasser nur verwenden, wenn es absolut nötig ist
Die Feuerwehr habe dafür mehrere Ausgabestellen eingerichtet. Am Feuerwehrhaus wurden Behälter mit Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung aufgestellt, das sich die Bürger abholen können. Dazu verteilten Tanklöschfahrzeuge ihr Brandwasser in den Ortsteilen. Trinkwasser müssen sich die Menschen im Supermarkt kaufen. Knapp 4000 Menschen sind betroffen. Wann das Problem gelöst sein könnte, ist laut Bürgermeister unklar. Gleichzeitig sollten die Bürger Wasser nur verwenden, wenn es absolut nötig sei. Lauenau zählt rund 4000 Einwohner und gehört zur Samtgemeinde Rodenberg.
Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für dieses Wochenende extreme Hitze. Vielerorts können die Temperaturen auf bis zu 38 Grad steigen. Auch andernorts wird das Trinkwasser langsam knapp: Erste Kreise und Städte in Niedersachsen und Brandenburg haben die Wasserentnahme aus Seen und Flüssen verboten, Gemeinden in Hessen riefen den Trinkwassernotstand aus.
Mehr Infos zur Situation in Lauenau finden Sie auf den Seiten der “Schaumburger Nachrichten”.
RND/epd/dpa/msc