Kölner Friedensdemo am Rosenmontag: Berichte über mindestens 150.000 Teilnehmende
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Zahlreiche Karnevalisten haben sich am Rosenmontag am Kölner Chlodwigplatz versammelt und halten ein Schild mit der Aufschrift "Fuck you Putin". Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wurde das Rosenmontagsfest abgesagt, stattdessen zieht ein Protestmarsch durch die Innenstadt.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Köln. Auf der Strecke des Kölner Rosenmontagszugs hat sich eine große Friedensdemonstration in Gang gesetzt. Sie ist von den Kölner Karnevalisten initiiert worden, die ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und für den Frieden setzen wollen. Der Zug wird angeführt von einem Karnevalswagen, der eine von einer russischen Flagge aufgespießte Friedenstaube zeigt. Mehrere zehntausend Menschen beteiligen sich nach Angaben der Polizei an der Kölner Friedensdemo. Es strömten immer noch mehr Teilnehmer dazu, sagte ein Polizeisprecher am Montagvormittag. Von 150.000 beteiligten Menschen sprach dann am frühen Nachmittag der Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval, Michael Kramp, im WDR Fernsehen unter Berufung auf die Polizei.
Vor dem Start des Marsches ließ das Festkomitee Kölner Karneval weiße Friedenstauben aufsteigen. Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn betonte, man solidarisiere sich ausdrücklich auch mit den mutigen Anti-Kriegs-Demonstranten und -Demonstrantinnen in Russland. Russland hatte die Ukraine in der vergangenen Woche angegriffen.
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© Quelle: dpa
Reker nennt Demo ein Signal „gegen Krieg in Europa“
Die Friedensdemonstration ist nach den Worten von Oberbürgermeisterin Henriette Reker ein Signal „gegen Krieg in Europa“. „Das ist ja hier nicht nur der organisierte Karneval, sondern das sind Kölnerinnen und Kölner, die seit Jahrzehnten nicht mehr auf ‚ner Demo waren“, sagte die parteilose Politikerin am Montag. In einer Rede an die Teilnehmer meinte Reker: „Ich empfinde grenzenlose Bewunderung für all die mutigen Russinnen und Russen, die bereits seit Freitag auf die Straßen ihres Landes gehen.“ Minutenlanger donnernder Applaus der Zuhörenden war die Reaktion darauf.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Friedensdemo in Köln als „Riesenleistung des organisierten Karnevals“ gewürdigt. Aber auch die anderen beteiligten Gruppen und die Zivilgesellschaft hätten ihren Anteil daran, sagte Wüst am Montag. „Nach zwei Jahren Pandemie hätten die Kölnerinnen und Kölner ja auch gerne mal wieder gefeiert, das ging jetzt nicht“, sagte Wüst. Er wolle selbst in dem Demonstrationszug mitlaufen.
Ministerpräsident Wüst läuft auch mit
„Ich hab‘ vor, den ganzen Weg mitzugehen. Das ist heute die beste Art, auf den Beinen zu sein, nämlich für Frieden und Freiheit in Europa zu demonstrieren.“ Die Kölner Karnevalisten hatten sich entschieden, anstelle des Rosenmontagszugs eine Friedensdemo zu veranstalten. Der Protestmarsch soll nach Angaben des Festkomitees über eine Strecke von 4,5 Kilometern durch die Innenstadt führen.
RND/dpa