Jens Söring: Das sind seine Pläne in Deutschland

Jens Söring im 2016 veröffentlichten ARD-Dokumentarfilm „Das Versprechen“.

Jens Söring im 2016 veröffentlichten ARD-Dokumentarfilm „Das Versprechen“.

Wenn alles gut geht, wird die Maschine am Dienstagmittag um 11.50 Uhr in Frankfurt am Main landen. Ein regulärer Linienflug von United Airlines wird es sein, der Jens Söring direkt aus der Abschiebehaft im US-Bundesstaat Virginia vom Flughafen Washington aus nach Deutschland bringen wird. Drei Jahrzehnte hat der 53-Jährige sein Heimatland nicht betreten, 33 Jahre lang saß er im Gefängnis, verurteilt wegen Doppelmordes.

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Fast noch Kinder: Elizabeth Haysom und Jens Söring - damals ein Paar - nach ihrer Verurteilung 1990.

Fast noch Kinder: Elizabeth Haysom und Jens Söring - damals ein Paar - nach ihrer Verurteilung 1990.

Es ist ein spektakulärer Kriminalfall, brutal in seinen Details, umstritten unter Juristen. Zu zweimal lebenslanger Haft war der Diplomatensohn Söring 1990 verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, 1985 das Ehepaar Derek und Nancy Haysom, die Eltern seiner damaligen Freundin Elizabeth Haysom, mit Dutzenden Messerstichen getötet zu haben. Viele Beweismittel aus dem Prozess wurden später entkräftet, Söring gestand erst, zog sein Geständnis dann zurück und beteuert seither in zahlreichen Interviews seine Unschuld.

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Wie geht es weiter für Söring?

Überzeugt davon sind auch seine Unterstützer aus dem „Freundeskreis Jens Söring“, der aus 20 bis 30 Mitgliedern in ganz Deutschland besteht. Unter ihnen Juristen, PR- und Literaturagenten, die Söring teilweise in Haft besuchten und seit Jahren einen engen Kontakt zu ihm pflegen – und ebenso Facebook-, Instagram- und Twitter-Accounts eröffnet haben, um seine Unschuld zu verteidigen. Mitglieder des „Freundeskreises“ werden Jens Söring am Dienstag am Flughafen empfangen. Das zuständige Gremium im US-Bundesstaat Virginia hatte im November entschieden, Söring auf Bewährung freizulassen und abzuschieben. „Wir wussten nicht, wann er abgeschoben wird, aber wir wussten, dass es passiert“, sagt einer der Unterstützer. Es gebe Mitglieder, die täglich mit Jens telefonierten.

Wie wird es nun für jemanden weitergehen, der mehr als die Hälfte seines Lebens in US-Haft verbracht hat? Der Ablauf seiner Ankunft sei lange klar, heißt es vom „Freundeskreis“. „Jens wird ein kurzes Pressestatement abgeben, das ist ihm sehr wichtig.“ In Rücksprache mit dem Flughafen Frankfurt werde das allerdings nicht in der Ankunftshalle passieren. Auch Möglichkeiten für Fragen an ihn soll es nicht geben. Söring werde sich dann für mehrere Wochen aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Wo er sich niederlassen wird, ist unklar. Theoretisch gibt es keine Auflagen. „Er kann hinreisen, wo immer er hin möchte – außer in die USA.“

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