Italien: Polizei geht gegen radikale Impfgegner vor
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Bei Ermittlungen gegen radikale Impfgegner hat die Polizei in Italien mehrere Wohnungen durchsucht (Archivbild).
© Quelle: imago images/Antonio Balasco
Rom. Die Polizei in Italien hat bei Ermittlungen gegen radikale Impfgegner mehrere Wohnungen durchsucht. Sie habe wochenlang einen inzwischen geschlossenen Chat bei der Mitteilungs-App Telegram beobachtet und 17 Verdächtige ausgemacht, die unter anderem Drohungen gegen den italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi ausgestoßen hätten, teilte die Polizei am Montag mit. „Andere wiederkehrende Ziele waren auch die Polizei, Ärzte, Wissenschaftler, Journalisten und andere Personen des öffentlichen Lebens, denen „Versklavung“, und „Kollaboration“ mit der „Diktatur“ vorgeworfen wurde.“
Zahl der täglichen Corona-Fälle in Italien steigt
In dem Chat bei Telegram soll es Aufrufe zu Gewalttaten gegen Vertreter der Regierung, des Gesundheitswesens und der Medien gegeben haben, die die Corona-Beschränkungen unterstützen. Die Polizei in Turin teilte mit, der Telegram-Kanal habe Zehntausende Mitglieder gehabt. Darüber seien Proteste gegen den sogenannten Grünen Pass in Italien organisiert worden, über den Impfungen, negative Tests und eine Genesung von Covid-19 nachgewiesen werden können.
Die Proteste dagegen haben zugenommen, nachdem Italien als erstes westliches Land im Oktober den Pass auch vorschrieb, um seinen Arbeitsplatz betreten zu dürfen.
In Italien steigt die Zahl der täglichen Coronavirus-Fälle, es steht aber besser da als viele andere europäische Länder. Bei den Krankenhausbetten ist der kritische Wert noch weit entfernt. Die Zahl der täglichen Todesfälle mit dem Coronavirus liegt seit Monaten unter 100. Experten bringen das mit der Verpflichtung zum Grünen Pass, Vorschriften zum Tragen von Masken und einer relativ hohen Impfrate in Verbindung. 84 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
RND/AP