Indonesisches U-Boot vor Bali gefunden – alle 53 Menschen an Bord tot

Ein indonesisches Marineschiff sucht nach dem vermissten Militär-U-Boot KRI Nanggala.

Ein indonesisches Marineschiff sucht nach dem vermissten Militär-U-Boot KRI Nanggala.

Jakarta. Vier Tage nach seinem Verschwinden vor der Küste Balis ist das indonesische Marine-U-Boot gefunden worden. Dies teilte der Armeechef des südostasiatischen Landes, Luftmarschall Hadi Tjahjanto, am Sonntag mit. „Mit diesem authentischen Beweis können wir bestätigen, dass die KRI Nanggala 402 gesunken ist und alle 53 Seeleute an Bord im Dienst gestorben sind“, sagte Tjahjanto bei einer Pressekonferenz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Das knapp 60 Meter lange Jagd-U-Boot aus deutscher Produktion hatte während einer Torpedoübung am frühen Mittwochmorgen den Kontakt zur Flotte verloren. Es war in Surabaya auf Java in See gestochen und befand sich zu dem Zeitpunkt rund 95 Kilometer nördlich von Bali. Am Donnerstag erklärte die Marine, dass die Besatzung nur noch bis zum frühen Samstagmorgen genügend Sauerstoff hätte.

U-Boot-Unglück vor Bali: Militär findet Wrack – alle 53 Matrosen tot
23.04.2021, Indonesien, Bali Sea: Ein indonesisches Marineschiff sucht nach dem vermissten Milit��r-U-Boot KRI Nanggala vor der K��ste Balis. Indonesien hat die Suche nach dem seit Mittwoch vermissten Milit��r-U-Boot mit 53 Seeleuten an Bord intensiviert. Experten glauben, dass die Besatzung nur noch bis zum fr��hen Samstagmorgen gen��gend Sauerstoff hat. Foto: Eric Ireng/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Am Mittwoch war der Kontakt zu dem U-Boot in den Gewässern vor der Insel Bali abgerissen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Präsident verschickt Beileidsschreiben

Am Samstag schwanden die Hoffnungen, die Matrosen noch lebend zu bergen. Die Marine meldete den Fund von Gegenständen aus dem Schiff, darunter eine Flasche mit Schmierstoff für das Periskop und eine Torpedohülle. Seitdem ging die Marineführung davon aus, dass das Unterseeboot verunglückt war.

Schon vor der Entdeckung des Wracks hatte der indonesische Präsident Joko Widodo Beileidsschreiben an die Angehörigen der 53 Menschen an Bord übermittelte, wie er am Sonntag in einem Video mitteilte. „Dieser Vorfall ist ein schwerer Schock für uns alle. Wir haben unser tiefstes Bedauern der Tragödie zum Ausdruck gebracht, besonders den Familien der U-Boot-Fahrer“, sagte der Präsident.

Zur möglichen Unglücksursache und der genauen Fundstelle des Wracks gab es am Sonntag zunächst noch keine Angaben. Die Marine hatte das U-Boot 600 bis 700 Meter unter der Wasseroberfläche vermutet. Nach Angaben des Herstellers war das Schiff aber nur für eine Tauchtiefe von 250 bis 500 Metern ausgelegt.

Rettungskräfte aus mehreren Ländern im Einsatz

Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer drückte den Familien der Seeleute sowie dem indonesischen Verteidigungsminister und den Streitkräften bereits am Samstagabend in einer Botschaft auf Twitter ihr Beileid aus.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

An der Suche hatten sich auch ein australisches Kriegsschiff und ein amerikanisches Spezialflugzeug beteiligt. Zudem wurden das Bergungsschiff „MV Swift Rescue“ der Marine Singapurs sowie Schiffe aus Malaysia und Indien vor der Küste Balis erwartet. Die australische Fregatte „HMAS Ballarat“ stieß am Samstag zu der Suchaktion vor Bali hinzu.

Das dieselelektrisch angetriebene, 1395 Tonnen schwere Jagd-U-Boot war Ende der 1970er Jahre von der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut worden. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es war eines von insgesamt fünf Unterseebooten der indonesischen Marine gewesen.

RND/dpa

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Top Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken