Ermittlungen gegen Investor Lars Windhorst: Hannovers Sorge um das Ihme-Zentrum
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Investor Lars Windhorst
© Quelle: Christophe Gateau/dpa
Hannover. Bundesweit steht der Finanzspekulant Lars Windhorst zurzeit wegen seines Engagements beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin in den Schlagzeilen – es gab Spekulationen, ob die die nächste Millionenrate fließen werde. Das tat sie, Windhorst selbst sprach bei Twitter von „viel Lärm um nichts“.
Größere Kopfschmerzen könnte Windhorst ein anderes Thema bereiten: Die Bankenaufsicht Bafin hat Strafanzeige gegen ihn gestellt, ein Luxemburger Unternehmen aus Windhorsts Firmenkomplex soll in Unregelmäßigkeiten verwickelt sein. Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigte gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ), dass sie strafrechtliche Ermittlungen gegen Lars Windhorst aufgenommen habe. Es gehe um den Verdacht eines Verstoßes gegen das Kreditwesengesetz, sagt Sprecherin Mona Lorenz der Zeitung. Möglicherweise habe ein Luxemburger Unternehmen aus Windhorsts Firmenkomplex Bankgeschäfte getätigt, ohne dafür eine Genehmigung zu haben. Windhorst selbst bestätigte die Ermittlungen, über die zunächst die „Financial Times“ berichtet hatte, sprach aber von „old news“, von alten Nachrichten.
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In Hannover beobachtet die Politik die Entwicklungen rund um Windhorst genau. Denn in der niedersächsischen Landeshauptstadt hatte der Investor 2019 bei einer Zwangsversteigerung das marode Ihme-Zentrum erworben – zum Schnäppchenpreis von 14,5 Millionen Euro, aber mit hohem Sanierungsbedarf. Der sei vor Jahren auf rund 200 Millionen Euro geschätzt worden, schreibt die „HAZ“, dürfte inzwischen jedoch allein wegen der Baukostensteigerungen eher bei 300 Millionen Euro liegen, so die Zeitung. Passiert sei in dem Gebäude allerdings seitdem nicht viel.
Neuer Mietvertrag für das Ihme-Zentrum?
Am Mittwoch sollen die Ratspolitiker in Hannover darüber entscheiden, ob sie einen millionenschweren Mietvertrag für das Ihme-Zentrum mit dem Finanzspekulanten neu abschließen. Das gilt als sicher, nachdem die Stadt mit Windhorst zuletzt Zusätze zum Mietvertrag ausgehandelt hatte – mit klaren Fristen für die Sanierung des Ihme-Zentrums und neuen Millionenstrafen, falls nichts passiert.
Oberbürgermeister Belit Onay (Die Grünen) sagte laut „HAZ“, nachdem der Umbau „bisher teilweise nur sehr schleppend“ verlaufen sei, sei die Stadt nun in der Position gewesen, „klare und harte Bedingungen und eine enge Kontrolle des Baufortschritts“ auszuhandeln. Eine Alternative wäre gewesen, dass die Stadt Hannover sich als Mieterin komplett aus dem Komplex verabschiedet – dann aber hätte sie kein Mitspracherecht mehr.
RND/seb