Homophobe Attacke: Lesbisches Paar von Jugendlichen blutig geschlagen – Verdächtige wieder frei

Chris und Melania wurden nach dem Angriff in einem Krankenhaus behandelt.

Chris und Melania wurden nach dem Angriff in einem Krankenhaus behandelt.

London. Es ist ein schockierendes Bild, welches die 28-jährige Melanie bei Facebook geteilt hat: Das Foto zeigt sie und ihre Freundin Chris in einem Londoner Nachtbus. Die Gesichter und die Kleidung der beiden sind blutüberströmt, verzweifelt sieht Chris in ihre Hände.

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Kurz zuvor waren die Frauen von mehreren Jugendlichen attackiert worden. Von dem homophoben Angriff, der sich Ende Mai ereignet hat, berichtet Melania in einem ausführlichen Post: „Wir haben uns zuvor wohl geküsst, als diese Männer auf uns zukamen“, schreibt die 28-Jährige. Plötzlich hätte sich die Gruppe aufgeführt wie Hooligans. „Sie forderten uns auf, dass wir uns küssen, damit sie zugucken können und nannten uns ’Lesben’“, heißt es weiter.

Als das Paar dies verweigerte, hätten die Teenager Münzen nach ihnen geworfen. Drei von ihnen wurden handgreiflich und attackierten die Frauen mit roher Gewalt. Als die Jugendlichen verschwanden, sollen sie Melanie zudem ihr Telefon gestohlen haben. Das Paar wurde anschließend mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

Verdächtige nach Festnahme gegen Kaution entlassen

Fünf zwischenzeitlich festgenommene jugendliche Verdächtigen wurden gegen Kaution erst einmal wieder freigelassen. Sie müssen sich Anfang Juli zu einem Termin melden, wie Scotland Yard am Samstagabend mitteilte. Nach weiteren Verdächtigen werde derzeit nicht gefahndet. Die Verdächtigen im Alter von 15 bis 18 Jahren sollen die aus den USA und Uruguay stammenden Frauen bereits am 30. Mai mit homophoben Sprüchen beschimpft und krankenhausreif geschlagen haben..

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Premierministerin Theresa May äußerte sich zu dem Vorfall: „Das war ein widerlicher Angriff, meine Gedanken sind bei dem betroffenen Paar.“ Auch Labor-Chef Jeremy Corbyn verurteilte den Angriff auf Twitter: „Wir dürfen und werden diese homophobe und frauenfeindliche Gewalt in unserer Gesellschaft nicht akzeptieren.“

Chris und Melania wollen ihre Homosexualität auch nach dem Vorfall nicht verbergen. „Ich habe keine Angst, mich queer zu zeigen. Ganz im Gegenteil, wir sollten es noch mehr zeigen“, sagte Chris.

Von RND/mkr/dpa

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