Gewalttat in Hanau: Fünf türkische Staatsbürger unter den Toten
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Polizeifahrzeuge stehen vor einem Tatort im Hanauer Stadtteil Kesselstadt.
© Quelle: Boris Roessler/dpa
Hanau. Unter den Todesopfern in Hanau sind nach Angaben der türkischen Botschaft in Berlin auch fünf türkische Staatsbürger. Ein Sprecher der Botschaft bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu, die sich auf den türkischen Botschafter in Berlin Ali Kemal Aydin berufen hatte.
Türkischer Präsident Erdogan spricht Opferfamilien Beileid aus
Die Türkei verurteilte die Gewalttaten als „rassistischen Angriff“ und forderte eine schnelle Aufklärung. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan drückte den Familien der Opfer unterdessen sein Beileid aus und sagte: „Ich glaube daran, dass die deutschen Behörden alle notwendigen Anstrengungen unternehmen werden, um den Angriff in allen Aspekten zu beleuchten.“
Zuvor hatte die Deutsche Presse-Agentur berichtet, dass nach ersten Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden unter den Todesopfern viele Menschen mit Migrationshintergrund sind.
Mutmaßlicher Täter in Hanau: Hinweise auf „fremdenfeindliches Motiv“
Der Generalbundesanwalt ermittelt wegen Terrorverdachts. Der mutmaßliche Todesschütze sei ein 43-jähriger Deutscher aus Hanau, sagte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden. Es gebe Hinweise auf ein „fremdenfeindliches Motiv“. Bei der Gewalttat am späten Mittwochabend an mindestens vier verschiedenen Tatorten in Hanau seien neun Menschen gestorben, einer wurde schwer verletzt, mehrere andere verletzt.
Der Täter habe später vermutlich sich und seine Mutter erschossen, sagte der Innenminister. Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe habe noch in der Nacht die Ermittlungen an sich gezogen. „Er stuft das Verbrechen als Verdacht einer terroristischen Gewalttat ein“, sagte Beuth.
Hanau: Anhaltspunkte für rechtsextremen Hintergrund
Nach den Schüssen in Hanau ermittelt die Bundesanwaltschaft nach „Anhaltspunkten für eine fremdenfeindliche Motivation“.
© Quelle: AFP
RND/dpa