Große Clanrazzia in mehreren Bundesländern

Polizeibeamte bei einer Razzia vor einer Spielhalle. (Archivbild)

Polizeibeamte bei einer Razzia vor einer Spielhalle. (Archivbild)

Berlin. Bei Razzien in vier Bundesländern ist die Polizei gegen einen libanesischen Familienclan wegen mutmaßlicher Schleuserkriminalität vorgegangen. Dabei seien zwei Haftbefehle vollstreckt worden, teilte die Staatsanwaltschaft Trier am Donnerstag mit. Gegen Mitglieder des Familienclans und weitere Personen werde wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern und weiterer Straftaten ermittelt. Wegen „erhöhter Gefährdung“ waren auch Spezialkräfte der GSG 9 im Einsatz.

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Im Fokus der Ermittlungen stehe der Familienclan: „Ihm werden illegale Schleusungen vorgeworfen, deren Charakteristik der organisierten Clankriminalität zuzuordnen ist“, teilte die Bundespolizeidirektion Koblenz mit. Die insgesamt 29 durchsuchten Objekte sind in Rheinland-Pfalz (16), Nordrhein-Westfalen (10), Berlin (2) und im Saarland (1). Mehr als 360 Bundespolizisten, knapp 30 Beamte des Polizeipräsidiums Trier sowie sechs Trierer Staatsanwälte seien im Einsatz gewesen.

„Gruppe höhlt den Rechts- und Sozialstaat aus“

„Diese Form der organisierten Clankriminalität höhlt den Rechts- und Sozialstaat aus, aber diese Gruppe ab heute nicht mehr“, erklärte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. Orte der Durchsuchungen seien Bitburg, Trier, Berlin, Saarbrücken, Bonn, Gütersloh, Essen, Dortmund und Bochum gewesen.

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Die mutmaßlichen Täter hätten die Schleusungen mit gefälschten Visa „arbeitsteilig nach Deutschland organisiert“. Bei den Ermittlungen habe es auch Hinweise auf mögliche weitere Straftaten wie Eigentumskriminalität und Bestechung gegeben.

Zehn Schleusungen verhindert

Für die Schleusungen sollen den Angaben zufolge in 26 Fällen Flugrouten aus dem Libanon genutzt worden sein. Nach Hinweisen von Verbindungsbeamten der Bundespolizei in Beirut, Moskau, Kairo und Teheran seien zehn Schleusungen verhindert worden. Da der Familienclan „Garantieschleusungen“ angeboten habe, hätten die mutmaßlichen Täter dennoch versucht, die gescheiterten Schleusungen durchzuziehen.

RND/dpa

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