Gewalttat in Glinde mit drei Toten: Ehefrau liegt nicht mehr im Koma
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Kerzen, Blumen und ein Blumenstrauß mit einem Zettel mit der Aufschrift "ich werde Euch niemals vergessen" stehen vor dem Eingang zu einem Haus, in dem am zweiten Weihnachtstag drei Menschen einer vierköpfigen Familie tot gefunden wurden.
© Quelle: Axel Heimken/dpa
Glinde. Die Mutter der beiden von ihrem Vater erschossenen Jungen aus dem schleswig-holsteinischen Glinde bei Hamburg liegt nicht mehr im Koma. „Sie konnte noch nicht vernommen werden, weil dies nach ärztlicher Einschätzung noch nicht zu verantworten wäre“, sagte Oberstaatsanwältin Ulla Hingst am Donnerstag.
Die 38-jährige Frau hatte am Sonntagabend den Angriff ihres Ehemannes als einzige überlebt. Den Erkenntnissen der Ermittler zufolge hat der 44-Jährige am späten Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages erst seine 11 und 13 Jahre alten Söhne mit jeweils einem Schuss getötet und später auch sich selbst mit der Waffe tödlich verletzt. Die Frau kam mit mehreren Schussverletzungen schwer verletzt in ein Krankenhaus und lag zunächst im künstlichen Koma.
Mann hat mindestens acht Mal abgedrückt
Insgesamt hat der Mann mindestens acht Mal abgedrückt, wie aus den Erkenntnissen der Spurensicherung hervorgeht. „Es wurden acht Patronenhülsen im Haus gefunden“, so Hingst. In welcher Reihenfolge die Schüsse abgegeben wurden, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Tötung der Kinder nicht mit größerem Abstand zur Schussabgabe auf die Ehefrau erfolgt ist.“ Der 44-Jährige hatte den Angaben zufolge keinen Waffenschein besessen.
Das Motiv des Mannes ist weiter unklar. Zur Nationalität erteilte die Staatsanwaltschaft keine Auskunft. Der Tatort ist weiterhin nicht freigegeben. Zuvor müsse die Frau vernommen werden, sagte die Oberstaatsanwältin. Die Auswertung der Schmauchspuren-Untersuchung liege noch nicht vor.
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RND/dpa