Getötete Nerze kommen in Dänemark aus ihren Gräbern
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In einem Massengrab in Holstebro kamen die Kadaver durch Aufgasung wieder an die Oberfläche.
© Quelle: Morten Stricker/Ritzau Scanpix/A
Kopenhagen. Gruselige Schlagzeilen in Dänemark: Weil die Behörden die Kadaver der Millionen getöteten Nerze nicht tief genug vergraben haben, haben viele wieder ihren Weg an die Oberfläche gefunden. Die Nerze, die eine mutierte Version von Covid-19 auf Menschen übertragen haben sollen, wurden in den vergangenen Tagen getötet – insgesamt bis zu 15 Millionen Tiere. Nun steigen Tausende „wie Zombies aus ihren Gräbern“ auf, wie Lokalzeitungen schreiben.
Konkret geht es laut „Jyllands Posten“ um Probleme mit zwei Massengräber in der Region Jylland. Dort sollen die Behörden unnötigerweise mit der Gesundheit der Bewohner spielen, werfen Lokalpolitiker den Verantwortlichen vor. So sei ein Grab zu nahe an einem militärischen Übungsplatz und in einem beliebten Naherholungsgebiet errichtet worden. „Wir fürchten uns um den See, das Grundwasser und alle Wasserläufe hier in der Region“, sagte ein Linken-Politiker der „Jyllands Posten“.
Gasbildung im Fäulnisprozess macht Nerzkadaver zu Zombies
Ein weiteres Problem: Da die Nerze in der Nähe von Holstebro nur rund einen Meter tief vergraben wurden, steigen sie im Fäulnisprozess wieder auf. Verfaulen die Kadaver, bilden sich Gase – und diese befördern die toten Tiere direkt zurück an die Oberfläche. Nur wenige Zeit, nachdem sie vergraben wurden.
Das dänische Umweltministerium betont dagegen, die Tiere seien mindestens in anderthalb Metern Tiefe vergraben worden – das reiche aus. Man bewache das Massengrab nun rund um die Uhr, damit Unbefugte sich keinen Zutritt verschaffen und sich und andere durch mögliche Corona-Mutationen in gesundheitliche Gefahr bringen würden. Später soll ein Zaun errichtet werden, um Menschen fernzuhalten.
Nerze sollen eine Corona-Mutation auf Menschen übertragen haben
Dänemark hatte mit einer umstrittenen Vorsichtsmaßnahme auf den Cluster-5-Virustyp reagiert. Das Land, in dem es zahlreiche Nerzfarmen gibt, hatte die Tötung von 15 bis 17 Millionen Tieren binnen zwei Wochen angeordnet, nachdem nachweislich Nerze die Mutation von Covid-19 auf Menschen übertragen hatten. Rund 200 Menschen wurden infiziert. Obwohl die Infektionen allesamt Monate zurückliegen, könne nicht ausgeschlossen sein, dass die Mutation noch immer bei den Nerzen vorkomme, hieß es Anfang November aus Kopenhagen.
RND/msk