Männer schossen auf Fahrzeug

Überfall auf Geldtransporter in Vorpommern: Täter werden bundesweit gesucht

Der ausgebrannte Geldtransporter steht an der A-20-Anschlussstelle Gützkow. Die Täter haben einen Millionenbetrag erbeutet.

Der ausgebrannte Geldtransporter steht an der A-20-Anschlussstelle Gützkow. Die Täter haben einen Millionenbetrag erbeutet.

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Gützkow. Nach dem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter mit einer Millionenbeute bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) sucht die Polizei weiter nach den Tätern. Die Suche nach den bewaffneten Männern läuft inzwischen bundesweit, wie eine Polizeisprecherin am Freitagmorgen sagte. Am Donnerstagmorgen hatten nach Angaben der Ermittlungsbehörden maskierte und mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer das Fahrzeug an der Auffahrt zur Autobahn 20 gestoppt und ausgeraubt. Dabei erbeuteten die Räuber laut Polizei mehrere Millionen Euro.

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Auch wenn genaue Angaben noch fehlen, dürfte es die größte Summe sein, die bislang bei einem Raubüberfall in Mecklenburg-Vorpommern in die Hände von Kriminellen fiel. Im September 2005 hatten Räuber in Greifswald eine Wach- und Sicherheitsfirma überfallen und die Tageseinnahmen aus mehreren Supermärkten und Läden erbeutet - nach damaligen Angaben 2,75 Millionen Euro.

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in der Autobahnauffahrt Gützkow wurde das ausgebrannte Tatfahrzeug gesichert.

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in der Autobahnauffahrt Gützkow wurde das ausgebrannte Tatfahrzeug gesichert.

Täter schossen auf Geldtransporter

Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge, war der Überfall bei Gützkow detailliert geplant worden. Die Tat selbst und das Geschehen danach legten nahe, dass es sich um einen Fall von organisierter Kriminalität handelt. „Es war eine lang vorbereitete Tat“, sagte Polizeisprecherin Claudia Tupeit der Deutschen Presse-Agentur.

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So seien erst kurz vor dem Raubüberfall am frühen Morgen massive Betonquader auf der Auffahrt von der Bundesstraße 111 zur A20 aufgestellt worden. Diese Betonteile als „inszenierte Baustelle“ hätten die Täter genutzt, um den Geldtransporter mit zwei Fahrzeugen zu attackieren und zum Anhalten zu zwingen. Die beiden Mitarbeiter des Transportdienstes seien nicht attackiert worden, hieß es.

Dabei hätten die Täter nach Angaben der Polizei auch geschossen. Wie oft und wohin genau werde aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht näher bekannt gegeben, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Neubrandenburg. Die beiden in dem Transporter sitzenden Sicherheitsleute waren bei dem Überfall nicht verletzt worden.

Täter fliehen mit Millionenbeute

Der Geldtransporter wurde laut Polizei mit schwerer Technik von hinten gewaltsam geöffnet. Die Täter seien mit ihrer Millionenbeute in einem ihrer Fahrzeuge geflohen. Das zweite hätten sie in Brand gesetzt und auch den Geldtransporter am Heck angezündet. Das Fluchtfahrzeug wurde Stunden später - wenige Kilometer entfernt bei Müssentin - in einem Waldstück ausgebrannt gefunden, samt geleerter Geldbehälter. Dort habe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein weiteres Fluchtfahrzeug bereitgestanden, hieß es.

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Weiteren Erkenntnissen zufolge haben die Räuber zudem die Touren der Firma wohl genauer gekannt. Der überfallene Transport war gerade mit einer größeren Geldsumme auf dem Weg von Greifswald zur Bundesbank-Filiale nach Neubrandenburg, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dort sollte das Geld, vermutlich Einnahmen von Geschäftsleuten, wohl eingezahlt werden, hieß es. Die A20-Auffahrt Gützkow ist von Greifswald die schnellste Verbindung in Richtung Süden nach Neubrandenburg.

Da nach dem Fund des dritten ausgebrannten Autos nicht mehr klar war, mit welchem Fahrzeug die Räuber nun unterwegs sind, hatte die Polizei ihre großangelegte Fahndung wieder heruntergefahren. Es werde weiter stichprobenartig kontrolliert, hieß es. Bis zum Donnerstagabend gab es zu den Tätern keine Spur.

RND/dpa

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