Foto ging um die Welt: Schwangere und ihr Baby sterben nach Angriff auf Geburtsklinik in Mariupol

FILE - Ukrainian emergency employees and volunteers carry an injured pregnant woman from a maternity hospital that was damaged by shelling in Mariupol, Ukraine, March 9, 2022. The woman and her baby died after Russia bombed the maternity hospital where she was meant to give birth. (AP Photo/Evgeniy Maloletka, File)

FILE - Ukrainian emergency employees and volunteers carry an injured pregnant woman from a maternity hospital that was damaged by shelling in Mariupol, Ukraine, March 9, 2022. The woman and her baby died after Russia bombed the maternity hospital where she was meant to give birth. (AP Photo/Evgeniy Maloletka, File)

Mariupol. Eine schwangere Frau und ihr ungeborenes Kind sind nach der Bombardierung einer Entbindungsklinik in der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol gestorben. Das russische Militär hatte die Klinik am Mittwoch beschossen. Die Nachrichtenagentur AP hatte Bilder veröffentlicht, die zeigten, wie die Frau auf einer Trage zu einem Krankenwagen gebracht wurde.

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Videos und Fotos vom Mittwoch zeigten, wie die Frau ihren blutigen Unterbauch streichelte, während Rettungskräfte sie durch die Trümmer in der Stadt am Asowschen Meer trugen. Sie wurden zum Symbol für die Attacke auf Unschuldige. Das blasse Gesicht der Frau spiegelte den Schock über das Geschehene wider.

Schwangere wurde in ein anderes Krankenhaus gebracht

Die Frau wurde in ein anderes Krankenhaus gebracht, das näher an der Front lag. Dort versuchten Ärzte, ihr Leben zu retten. Als sie realisierte, dass sie ihr Kind verliert, habe die Frau die Ärzte angefleht, sie zu töten, berichteten diese.

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Der Chirurg Timur Marin stellte fest, dass das Becken der Frau zertrümmert und ihre Hüfte abgelöst war. Das Baby wurde per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, habe jedoch „keine Lebenszeichen“ aufgewiesen, sagte der Chirurg. Dann hätten sich die Ärzte auf die Frau konzentriert, hieß es. Wiederbelebungsversuche über 30 Minuten blieben jedoch ohne Erfolg. „Beide starben“, sagte Marin.

Ehemann und Vater der Frau holten den Leichnam ab

Der Ehemann und der Vater der Frau hätten den Leichnam abgeholt, hieß es. Zumindest sei dieser so nicht in einem der Massengräber geendet, die für die steigende Zahl von Toten in Mariupol ausgehoben werden.

Vertreter Russlands hatten mit dem Vorwurf der Kriegsverbrechen konfrontiert erklärt, die Entbindungsklinik sei von ukrainischen Extremisten übernommen worden, die diese als Basis genutzt hätten. Patienten oder medizinisches Personal sei nicht mehr in der Klinik gewesen, behaupteten sie. Der russische UN-Botschafter und die russische Botschaft in London sprachen mit Blick auf die Bilder aus Mariupol von „Fake News“.

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Journalisten dokumentierten Attacke auf die Entbindungsklinik

Journalisten der Nachrichtenagentur AP, die aus Mariupol berichteten, dokumentierten die Attacke auf die Entbindungsklinik und sahen die Opfer und die Schäden. Sie machten Videos und Fotos, die mehrere blutbefleckte, schwangere Frauen zeigten, die aus der zerstörten Klinik flohen. Zu sehen waren zudem weinende Kinder und schreiende Mediziner. Das Team der AP machte die Opfer am Freitag und Samstag in dem Krankenhaus am Stadtrand von Mariupol ausfindig, in das diese verlegt worden waren.

+++ Alle Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine im Liveblog +++

Während Überlebende ihren Leidensweg beschrieben, erschütterten Explosionen außerhalb die Wände des Gebäudes. Die Bloggerin Mariana Wischegirskaja gebar am Tag nach dem Luftangriff auf die Klinik ein Kind. Als sie von ihren Erlebnissen berichtet, legt sie den Arm um die neugeborene Veronika. Videos und Fotos hatten gezeigt, wie Wischegirskaja in eine Decke gewickelt von Schutt bedeckte Treppen in der zerstörten Klinik herunterging. Von russischer Seite hieß es, es handele sich bei ihr um eine Schauspielerin bei einem inszenierten Angriff.

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Bloggerin berichtet nach Geburt vom Angriff

„Es geschah am 9. März in Krankenhaus Nr. 3 in Mariupol. Wir lagen auf Stationen, als Glas, Rahmen, Fenster und Wände auseinanderflogen“, sagte Wischegirskaja, die noch denselben gefleckten Schlafanzug wie bei ihrer Flucht trug. „Wir wissen nicht, wie es geschah. Wir waren auf unseren Stationen und einige hatten Zeit, sich zu schützen, andere nicht.“

RND/AP

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