Gamer drohen bis zu 14 Jahre Haft wegen Verbreitung geheimer Panzer-Pläne
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Ein Brite soll geheime Informationen über den Kampfpanzer Challenger 2 im Forum des Online-Spiels "War Thunder" veröffentlicht haben.
© Quelle: Getty Images / 2020 Finnbarr Webster
Das britische Medium „UK Defence Journal“ berichtet üblicherweise über Belange der militärischen Verteidigung. Nun aber widmete man sich ausnahmsweise dem Thema Videospiele. Ein Gamer soll nämlich vertrauliche Dokumente über den britischen Kampfpanzer Challenger 2 im Forum des Videospiels „War Thunder“ veröffentlicht haben. Angeblich als Zeichen des Protests darüber, dass ihm die Darstellung des Militärfahrzeugs im Spiel des russischen Entwicklers Gaijin Entertainment nicht realistisch genug erschien.
Der Täter kritisierte, das Design des digitalen Panzers „wurde nicht korrekt“ modelliert. Die Detailversessenheit und vor allem die Verbreitung von „vertraulich“ klassifizierten Informationen könnte Folgen haben, die ihm vermutlich nicht klar waren.
Es drohen bis zu 14 Jahre Haft
Der selbsternannte Spielkritiker nannte im Forum seinen Klarnamen nicht. Darüber wird er rückwirkend froh sein. Die Person behauptet, selbst Kommandant eines echten Challenger 2 zu sein. Auch seine Stationierung gab er preis, wenn die Info stimmt: als Royal Tank Regiment in Tidworth, Großbritannien. Die geposteten Daten stammen vermutlich aus dem Benutzerhandbuch des Panzers. Viele Passagen waren geschwärzt und ein „Geheim“-Stempel war erkennbar. Mittlerweile wurden die Infos wieder gelöscht.
Die Betreiber des „War Thunder“-Forums reagierten: Ein Moderator veröffentlichte eine Stellungnahme des britischen Verteidigungsministeriums. Das Ministerium bestätigte, dass die Dokumente tatsächlich als „vertraulich“ klassifiziert wären. Bei einer Weitergabe derartigen Materials droht eine Freiheitsstrafe von bis zu 14 Jahren. Das Spielestudio plant offenbar keine rechtlichen Schritte, will aber mit seinem Statement mögliche Nachahmer warnen. Gaijin Entertainment werde kein Quellenmaterial verarbeiten, wenn es nicht öffentlich zugänglich und vollständig freigegeben ist.
RND/Teleschau