Fritz von Weizsäcker hinterlässt Frau und drei Kinder
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Fritz von Weizsäcker und Ehefrau Katja im Jahr 2010.
© Quelle: imago images/Tinkeres
Berlin. Fritz von Weizsäcker wurde am Dienstagabend während eines medizinischen Vortrages in einer Berliner Klinik erstochen. Der 1960 in Essen geborene Mediziner stammte aus einer sehr bekannten Familie. Sein Vater Richard von Weizsäcker (1920-2015) war von 1984 bis 1994 Bundespräsident, zuvor für die CDU Regierender Bürgermeister von Berlin (West). Seine Mutter ist die frühere deutsche First Lady Marianne von Weizsäcker (87).
Seine Eltern hatten 1953 geheiratet. Richard von Weizsäcker arbeitete damals als Jurist bei Mannesmann. Bis 1962 wohnte die Familie in Essen und Düsseldorf, zog dann nach Ingelheim und 1967 nach Bonn. Fritz von Weizsäcker war das jüngste der vier Kinder. Einer seiner Cousins ist der Umweltwissenschaftler und frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Ulrich von Weizsäcker. Der 59-Jährige hinterlässt seine Frau und drei gemeinsame Kinder.
Der Chefarzt an der Berliner Schlosspark-Klinik hatte eine lange Karriere als Mediziner hinter sich. Von 1979 bis 1987 studierte Fritz von Weizsäcker Humanmedizin in Bonn und Heidelberg. Anschließend ging er für ein praktisches Jahr in die USA. Nach dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wurde er 2003 Professor für Innere Medizin an der Universität Freiburg.
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Fritz von Weizsäcker ist am Dienstagabend in Berlin erstochen worden
© Quelle: dpa
Fritz von Weizsäcker: Experte für Leber- und Gallenwegserkrankungen
Zu seinen Stationen als Mediziner zählten neben Freiburg die Harvard Medical School in Boston und das Universitätsspital Zürich. Seit 2005 war von Weizsäcker Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I an der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg.
Fritz von Weizsäcker galt als Experte für Leber- und Gallenwegserkrankungen. Nach Angaben des Portals Gesundheitsstadt Berlin, bei dem er im Vorstand saß, forschte von Weizsäcker lange Zeit auf dem Gebiet der Hepatologie, der Physiologie und Pathologie von Leber und Gallenwegen und der molekularen Virologie. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten zählten demnach infektiöse Leberentzündungen wie Hepatitis B oder C, Fettleber-Hepatitis oder Fettleber.
Neben seinem beruflichen Wirken engagierte sich Fritz von Weizsäcker nach Angaben seiner Klinik in mehreren Vereinigungen. So saß er unter anderem im Vorstand der Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie in Berlin und Brandenburg und im Vorstand beim Gesundheitsportal.
RND/dpa