Flüchtiger Mafiaboss der ‚Ndrangheta gefasst – Verbindungen zu Deutschland
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Bereits im Dezember gab es eine groß angelegte Razzia gegen die Mafia ‚Ndrangheta.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Rom. Ein Mafiaboss, der auch Geschäfte in Deutschland gemacht hat, ist in Italien nach einem Jahr auf der Flucht gefasst worden. Francesco Strangio von der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta, gegen die es im Dezember in Deutschland eine große Razzia gab, sei in einem Versteck in der Provinz Cosenza festgenommen worden, teilte die italienische Polizei am Freitag mit. Er muss eine 14 Jahre lange Haftstrafe absitzen. Strangio wurde in der Liste der 100 gefährlichsten flüchtigen Bosse geführt.
Er sei ein „wahrer Broker im internationalen Drogenhandel“ und habe den Kokain-Schmuggel aus Südamerika organisiert. Dazu habe er „Logistikzentren“ in ganz Italien und in Ländern wie Deutschland, Holland und Belgien unterhalten. Mit Handelsschiffen seien die Drogen in verschiedene Häfen Europas geschmuggelt worden, darunter nach Hamburg und Antwerpen.
‚Ndrangheta ist die mächtigste internationale Mafia
Die ‚Ndrangheta ist nach Angaben italienischer Ermittler die mächtigste internationale Mafia-Organisation, die den weltweiten Kokainhandel kontrolliert. Auch hinter den Mafiamorden von Duisburg steckten die Clans, die aus dem Bergland von Kalabrien stammen. Auslöser der Morde im Jahr 2007 war ein Streit zwischen den Clans Strangio-Nirta und Pelle-Vottari-Romeo. Ein direkter Zusammenhang mit der jetzigen Festnahme wurde nicht hergestellt.
Strangio habe sich mehr als ein Jahr an diversen Orten in der Provinz Cosenza versteckt, bevor er nun in einer Dachwohnung überwältig worden sei, so die Polizei. Zwei Koffer mit 8000 Euro hätten schon bereitgestanden für die Flucht.
Von RND/dpa