Schon wieder tote Fische in der Oder: Behörde gibt amtliche Gefahrenmeldung heraus
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An der Oder wurden wieder tote Fische gesichtet (Symbolbild).
© Quelle: Patrick Pleul/DPA
Frankfurt (Oder). Wenige Tage, nachdem das Brandenburger Umweltministerium Entwarnung im Fall des Fischsterbens an der Oder gegeben hat, sorgte am Sonntag eine neue Gefahrenmeldung für Aufregung: Die Integrierte Leitstelle Nordost gab eine amtliche Gefahrenmeldung für mehrere Oder-Gemeinden heraus. Demnach sind unter anderem Hohenfinow, Angermünde, Eberswalde, Chorin, Oderberg und Niederfinow betroffen. Grund der Warnung: Im Bereich Oderberg seien erneut vermehrt tote Fische angespült worden.
„Menschen und Tiere sollten vom Gewässer fernbleiben“, teilte die Leitstelle mit. „Angeln Sie nicht! Fassen Sie keine toten Fische an! Baden Sie nicht in der Oder und in benachbarten Gewässern“, lauteten die Appelle der amtlichen Katastrophenschutzmeldung. Noch am Nachmittag gab die Leitstelle Nordost aber wieder Entwarnung.
Ob es sich um einen neuerlichen Giftvorfall gehandelt hat, der auf die Blüte der Goldalge und den hohen Salzgehalt in der Oder zurückzuführen ist, blieb zunächst unklar.
Oder: Fischer sprechen von spürbarer Erholung
Umweltminister Axel Vogel (Grüne) hatte vorige Woche erklärt, dass es seit Tagen keine toten Fische mehr zu beklagen gebe. Auch der Landesfischereiverband hatte von einer spürbaren Erholung des Gewässers gesprochen.
Am Sonntag kamen entlang der Oder Umweltschützer aus Deutschland und Polen zusammen, um für den Erhalt des Gewässers zu demonstrieren. Unter den Teilnehmenden an der Europabrücke Siekierki-Neurüdnitz waren das länderübergreifende Bündnis Zeit für die Oder, das polnische Bündnis Rettet die Flüsse, das Bürgerbündnis Save oder Die aus Gemeinden im Oderbruch und der WWF Deutschland.
Umweltministerin Lemke fordert Stopp des Oder-Ausbaus
Die Bundesumweltministerin sprach auf einer Pressekonferenz zusammen mit ihrer polnischen Amtskollegin Anna Moskwa.
© Quelle: Reuters
Die Akteure hätten sich symbolisch auf der Brücke getroffen, sagte WWF-Gewässerexperte Tobias Schäfer. Die Umweltschützer haben deutlich machen wollen, dass die Wiederherstellung des Flussökosystems nun Priorität haben muss. Zudem sei auf alle Eingriffe zu verzichten, die dem Fluss zusätzlich schaden könnten.
RND/MAZ/jst
Dieser Artikel ist zuerst in der „Märkische Allgemeine Zeitung“ erschienen.