Feuerdrama im Krefelder Zoo: Verbotene Himmelslaternen wohl Ursache für Brand
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Feuerwehrleute stehen vor dem brennenden Affenhaus des Krefelder Zoos. Bei dem Brand in der Nacht zu Neujahr sind mehr als 30 Tiere gestorben.
© Quelle: Alexander Forstreuter/dpa
Krefeld. Nach der Tragödie im Krefelder Zoo haben Polizei, Feuerwehr und Zoo Details zu dem Großbrand bekannt gegeben. Es gibt demnach bereits konkrete Hinweise zur Brandursache: Sogenannte chinesische Himmelslaternen haben vermutlich das Feuer ausgelöst – dabei handelt es sich um ein verbotenes Feuerwerk.
Entsprechende Hinweise gaben Zeugen, drei der Fackeln wurden von der Polizei in der Nähe der Brandstätte sichergestellt – sie sind 34 Zentimeter groß und aus weißem Seidenpapier. Die Himmelslaternen wurden wohl aus dem Krefelder Stadtgebiet steigen gelassen, teilte die Polizei bei einer Pressekonferenz mit. Himmelslaternen sind seit 2009 in Nordrhein-Westfalen, genau wie in den meisten anderen Bundesländern, verboten. Nach Angaben der Ermittler können sie aber im Internet illegal gekauft werden. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Zwei Schimpansen überlebten das Feuer
Polizei und Feuerwehr wurden in der Neujahrsnacht um 0.35 Uhr alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wenige Minuten später stand das Affenhaus bereits vollständig in Brand. Mehr als 30 Tiere starben, darunter Schimpansen, Orang-Utans und zwei ältere Gorillas.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: „Es grenzt an ein Wunder: Zwei Schimpansen haben das Feuer überlebt“, sagte Zoodirektor Wolfgang Dreßen am Mittag bei der Pressekonferenz. Sie wurden leicht verletzt. Es herrsche aber große Trauer unter Mitarbeitern und Pflegern. Es habe enge Bindungen zu den Tieren gegeben, die Mitarbeiter des Zoos müssten teilweise seelsorgerisch betreut werden.
Zoobrand in Krefeld: Polizei benennt mögliche Brandursache
Nach dem verheerenden Brand im Krefelder Zoo spricht die Polizei von möglichen Brandursachen.
© Quelle: dpa
Krefelder Zoo will weiter Menschenaffen halten
Die Haltung von Menschenaffen wolle der Zoo fortsetzen, ein neues Gehege soll aufgebaut werden. „Es wird weiter Arbeit mit Menschenaffen geben. Das wird ein großer Kraftakt für den Zoo und es wird eine große Unterstützung aus der Krefelder Bevölkerung geben müssen“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer. Der Schaden dürfte im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen, hieß es bei der Pressekonferenz. Der Zoo bleibt am Mittwoch geschlossen.
Tierschützer fordern Schutzzonen für Tiere vor Silvesterknallerei
Unterdessen kritisiert der Deutsche Tierschutzbund die negativen Folgen von Silvesterfeuerwerk für Tiere und fordert Sicherheitszonen. An Orten, an denen viele Tiere lebten, wie Zoos, Tierheime und landwirtschaftliche Betriebe, sollten private Silvesterfeuerwerke untersagt werden, sagte James Brückner vom Deutschen Tierschutzbund am Neujahrstag in Bonn.
mit dpa