Fall Luise: Polizei kann langfristige Planung der Tat weder bestätigen noch dementieren
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Blumen und Kuscheltiere liegen an der Stelle im Wald, an der die Menschen Abschied von Luise nehmen.
© Quelle: Christoph Reichwein/dpa
Freudenberg/Siegen. Vor rund zwei Wochen haben eine Zwölfjährige und eine 13-Jährige die zwölfjährige Luise in einem Waldstück bei Freudenberg mit einem Messer getötet. Zuletzt wurden Gerüchte laut, dass die beiden Mädchen die Tat offenbar länger geplant hätten, wie mehrere Medien berichteten.
Die Berichte konnte die Polizei gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) allerdings nicht bestätigen. „Wir können das weder bestätigen noch dementieren“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein dem RND am Freitag. Die Ermittlungen dazu seien noch nicht abgeschlossen.
Ermittelnde halten sich bei Informationen zurück
Die beiden Mädchen im Alter von zwölf und 13 Jahren hatten gestanden, die zwölfjährige Luise am 11. März in einem Waldstück an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstochen zu haben. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden kannten sich die drei Mädchen. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz des Opfers und der minderjährigen Täterinnen halten sich die Ermittelnden mit Informationen zu der Tat sehr zurück. Über die Motive wird die Öffentlichkeit womöglich nie etwas erfahren. Die strafunmündigen Mädchen sind in der Obhut des Jugendamts.
Laut der aktuellen Medienberichte hätten die beiden Mädchen die Tat bereits länger geplant. Demnach soll sich eines der beiden im Internet über das Thema Strafmündigkeit von Menschen unter 14 Jahren informiert haben. Ob dies tatsächlich der Fall war, ist weiter unbekannt.
Familie und Freunde nehmen bei bewegender Trauerfeier Abschied
Am Mittwoch fand eine bewegende Trauerfeier für das getötete Mädchen statt. Nur die Familie und enge Weggefährten waren in der kleinen evangelischen Kirche zusammengekommen, draußen schirmte die Polizei das Gelände weiträumig ab. Mitschülerinnen und Mitschüler trafen sich zeitgleich in der Aula ihrer Schule und auf dem Schulhof. Dort war eine Tonübertragung des Gottesdienstes zu hören. Etwa 1000 Menschen waren insgesamt gekommen.
Die Stelle im Wald, an der Luise einige Kilometer von Freudenberg entfernt getötet wurde, wird immer stärker zum Anziehungspunkt für trauernde Menschen. Unzählige Blumen liegen dort, Kerzen brennen, Engel, Herzen und bemalte Steine erinnern an das zwölfjährige Mädchen.
RND/nis mit dpa