Erster Prozess im Fall Ischgl: Witwe fordert 100.000 Euro

In Österreich startet eine Reihe von Prozessen rund um in den einstigen Corona-Hotspot Ischgl.

In Österreich startet eine Reihe von Prozessen rund um in den einstigen Corona-Hotspot Ischgl.

Wien . In Österreich startet am 17. September eine Reihe von Prozessen um Corona-Ansteckungen im Tiroler Skiort Ischgl. Zum Auftakt wollen der Sohn und die Witwe eines Österreichers, der nach einer Corona-Infektion gestorben ist, von der Republik 100.000 Euro Schadenersatz. Das teilte der Verbraucherschutzverein (VSV), der die Kläger vertritt, am Dienstag mit.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Bei der für zwei Stunden angesetzten Verhandlung vor dem Landgericht für Zivilrechtssachen in Wien solle auch geklärt werden, ob es zu einem Vergleich kommen könne, so VSV-Vorstand Peter Kolba. „Wir sind dazu bereit.“ Zwölf weitere Verfahren sollen in den Tagen darauf beginnen. Die Kläger werfen den Behörden vor, zu spät vor dem Virus gewarnt und zu zögerlich den Skibetrieb geschlossen zu haben. Der Ort ist für seine Partyszene bekannt und gilt als einer der Hotspots für die Verbreitung des Virus in der ersten Welle im März 2020. Der Staat Österreich hat ein schuldhaftes Handeln bestritten.

100 weitere Klagen in Vorbereitung

In dem ersten Fall gehen die Kläger davon aus, dass sich der 72-jährige Journalist während der chaotischen Abreise aus dem Tal im Bus auf dem Weg zur Bahnstation angesteckt hat. Tausende Urlauber waren am 13. März 2020 von der Ankündigung von Kanzler Sebastian Kurz überrascht worden, dass das Paznauntal ab sofort isoliert werde. Daraufhin packten viele - darunter auch deutsche Urlauber - umgehend die Koffer und versuchten, den Ort noch zu verlassen. Aus Sicht der Kläger haben diese Umstände dazu beigetragen, dass sich das Virus in Teilen Europas derart ausbreiten konnte.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Rund 100 weitere Klagen gegen die Republik Österreich sind laut VSV in Vorbereitung. Eine unabhängige Experten-Kommission hatte zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war.

RND/dpa

Mehr aus Panorama

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken