Ohne Abstand und Masken: 800 Menschen bei Clanbeerdigung in Essen
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Eine muslimische Grabstätte. (Archivfoto)
© Quelle: picture alliance / Frank May
Essen. 150 Teilnehmer – mehr sind wegen der Corona-Pandemie zurzeit bei Beerdigungen in Nordrhein-Westfalen nicht zugelassen. Doch in Essen kommen am Donnerstag rund 800 Menschen zur Beisetzung des Vaters eines hochrangigen Clanmitglieds, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Das sorgt für Diskussionen.
Aus ganz Deutschland seien die Teilnehmer zu der Trauerfeier angereist, berichtet der WDR. Und trotz Zusagen von Angehörigen im Vorfeld, man werde auf Abstandsregeln und Maskenpflicht achten, hätten die Teilnehmer dann dicht gedrängt am Grab gestanden. Mund-Nasen-Schutz hätten nur wenige getragen.
“800 Trauergäste dicht an dicht am Grab”
Doch warum griffen Polizei und Ordnungsamt nicht ein? “Oberste Priorität war, dass die Beerdigung ruhig und sicher verläuft – und aus Sicht der Verwaltung ist sie das auch”, sagte eine Sprecherin gegenüber t-online.de. Zudem seien jeweils nur 150-Personen-Gruppen nacheinander ans Grab gegangen, um sich zu verabschieden, sagte die Sprecherin der “Bild”-Zeitung. “Das hat aus Sicht des kommunalen Ordnungsdienstes vor Ort gut funktioniert.” Allerdings widersprechen Augenzeugen laut “Bild” dieser Angabe, auch der WDR berichtet von “800 Trauergäste dicht an dicht” am Grab.
Vorwürfe in den sozialen Medien, man habe für die Clanfamilie eine Ausnahme von den Corona-Regeln gemacht, widerspricht die Stadtsprecherin gegenüber t-online.de allerdings entschieden. Bei einem anderen Trauerfall habe man auch so verfahren.
RND/seb