Erstochene Maria: Spurensuche auf dem Wertstoffhof
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Die Polizei durchsucht den Müll aus einem Container auf dem Wertstoffhof in Neppermin auf Usedom.
© Quelle: Tilo Wallrodt
Zinnowitz. Erneuter Großeinsatz der Spurensicherung im Fall der getöteten Maria K. aus Zinnowitz: Die 18-Jährige war am vergangenen Dienstagabend erstochen in ihrer Wohnung in der Waldstraße gefunden worden. Seitdem laufen die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft auf Hochtouren. Zwischenzeitlich waren 60 Kripobeamte auf den Fall angesetzt.
Am Dienstagmorgen suchten zahlreiche Beamte in Schutzanzügen gemeinsam mit dem Fährtenhund auf dem Wertstoffhof der Ver- und Entsorgungsgesellschaft des Landkreises Vorpommern-Greifswald in Neppermin. Besonderes Augenmerk richteten die Spurensucher auf einen Container aus Zinnowitz, in dem die Mitarbeiter des Bauhofes den im Ort in Papierkörben anfallenden Müll entsorgen.
Mit Hilfe von entsprechender Technik wurde der Container geleert und der Inhalt auf dem Gelände ausgebreitet, so dass die Beamten die Möglichkeit zur intensiven Suche, unter anderem nach der Tatwaffe, hatten. Am Ende baumelte ein kleiner Müllsack an der Beifahrertür. Ob allerdings tatsächliches verwertbare Spuren oder gar Hinweise auf die Tatwaffe gefunden wurden bzw. was sich genau im Müllsack befand, bleibt unklar. Gegen Mittag rückten alle Polizeifahrzeuge wieder ab.
Suche weit über Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt
Die Aktion in Neppermin dauerte den gesamten Dienstagvormittag. Das Polizeipräsidium in Neubrandenburg wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. Polizeisprecherin Nicole Buchfink bestätigte lediglich, dass die intensive Suche der Vortage auch am Dienstag an mehreren Orten fortgesetzt worden sei. Allerdings fehle nach wie vor die heiße Spur zum Täter.
Doch gerade darauf hoffen nicht nur die Familie von Maria, sondern auch die Zinnowitzer und viele Menschen in der Region. „Es ist schwer zu ertragen, dass jemand frei herumläuft, der mit Gewalt eine junge Frau getötet hat“, sagte der Bürgermeister des Ostseebades, Peter Usemann.
Die Polizei bestätigte, dass die Suche nach Täter, Tatwaffe und Motiv weit über die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern ausgedehnt worden sei. Das hänge damit zusammen, dass Maria nicht nur in ihrem privaten Umfeld, sondern auch in den sozialen Netzwerken über einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis verfügt habe, der aus fast allen Ecken Deutschlands komme. Auch aus diesem Bereich würden nun mit Hilfe von Kripobeamten aus anderen Bundesländern Menschen zur Vernehmung vorgeladen.
50 Beamte im Einsatz
Von der zuständigen Staatsanwaltschaft Stralsund hieß es am Dienstag, dass es keine neuen Erkenntnisse zu den Todesumständen von Maria K. und zu einem möglichen Täter gebe. Dennoch habe man großes Vertrauen in die Polizei, dass das Verbrechen aufgeklärt werden kann. „50 Beamte sind wirklich Tag und Nacht im Einsatz. Aber die Lage ist so, dass man nicht mehr von einem schnellen Erfolg ausgehen kann“, so der Oberstaatsanwalt.
Eine mögliche Schwangerschaft der jungen Frau wollte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Cloppenburg, ebenso wenig kommentieren wie die Behauptung eines 16-jährigen Jugendlichen aus dem Bereich Anklam, dass er der angebliche Vater sei.
Von Cornelia Meerkatz/OZ/RND