Erst Köttbullar, dann Vakzin: Israel lässt in Ikea-Filialen impfen
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Eine Packung Servietten, eine Ladung Teelichter und eine Dosis Impfstoff: So könnte die Liste einiger Ikea-Kunden in Israel derzeit aussehen.
© Quelle: Fredrik von Erichsen/dpa
Tel Aviv. Israel steht vor einem Problem: Es wurde zwar schon viel gegen das Coronavirus geimpft, doch nun erlahmt in der Bevölkerung die Begeisterung. Aus Sicht mancher Länder mag dies ein geringes Problem darstellen. Doch braucht Israel eine Impfquote von 70 Prozent, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Verantwortliche auf Lokalebene probieren ungewöhnliche Wege, um Zögerliche doch noch zu erreichen. In jüdisch-orthodoxen und arabischen Vierteln werden kostenlose Mahlzeiten mit der Impfung ausgegeben, mancherorts läuft bei den Impfstationen Partymusik.
Der Journalist Arieh Kovler berichtet nun, dass sich Ungeimpfte sogar bei einer Einkaufstour bei Ikea ihre Dosen von Biontech/Pfizer oder Astrazeneca holen können und verweist auf eine Mitteilung des schwedischen Möbelherstellers. In Ikea-Filialen können sich demnach Kunden bis Dienstag zwischen 10 und 17 Uhr impfen lassen. Seit Sonntag sind die Häuser der Möbelkette überhaupt erst wieder geöffnet.
Knapp ein Viertel der Bevölkerung in Israel ist schon geimpft
Israel gilt weltweit als Vorbild bei der Impfkampagne. Etwa ein Viertel der Bevölkerung ist bereits geimpft. Damit diese Quote steigt, setzt die Regierung auch auf den sogenannten Grünen Pass. Damit dürfen Geimpfte wieder Fitnessstudios, Hotels, Theater oder Sportereignisse besuchen. Ziel ist es, die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Studie aus Israel: Biontech-Impfung verhindert Ansteckung
Daten aus Israel belegen die hohe Wirksamkeit des Impfstoffes. Wer bereits zwei Dosen bekommen hat, darf dort wieder ins Fitnessstudio, Theater oder Hotel.
© Quelle: Reuters
Insgesamt wurden in Israel seit dem 19. Dezember rund 4,3 Millionen Erst- und fast drei Millionen Zweitimpfungen verabreicht. Zum Vergleich: Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner wie Israel. Dort erhielten bislang knapp 3,2 Millionen Menschen eine erste und knapp 1,7 Millionen auch eine zweite Impfung.
RND/goe/dpa