Nach Erdbeben: Wie sogar die Ukraine in der Türkei helfen will
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Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, sagt der Türkei Unterstützung zu.
© Quelle: Olivier Matthys/AP/dpa
Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien mit mindestens 5000 Toten und mehr als 15.000 Verletzten haben Staaten aus aller Welt den beiden Ländern Hilfe zugesagt. Auch die Ukraine hat der Türkei Unterstützung zugesichert. „Wir stehen den Menschen in der Türkei in dieser schwierigen Zeit bei“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag wenige Stunden nach dem Erdbeben auf Twitter. Er sprach den Angehörigen der Opfern sein Beileid aus und versicherte: „Wir sind bereit, die notwendige Hilfe zu leisten, um die Folgen der Katastrophe zu bewältigen.“
Dabei sind die Menschen in der Ukraine aufgrund des russischen Angriffskrieges, der anhaltenden Kämpfe und des täglichen Beschusses aus der Luft selbst auf die Hilfe der Rettungskräfte angewiesen. Wie will die Ukraine helfen? Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba kündigte am Montag an, eine „große Gruppe von Rettungskräften“ in die Türkei zu schicken. Während eines Spendenmarathons im ukrainischen Fernsehen präzisierte er dann, die Ukraine erwäge, mehrere Dutzend Rettungskräfte in die Türkei zu schicken. Sie sollen bei der Beseitigung von Trümmern helfen.
Vor laufenden Kameras: Zweites Erdbeben lässt Wohngebäude einstürzen
Moment der Panik in Malatya. Die Stadt in der osttürkischen Region Anatolien ist am Montagmittag erneut von einem schweren Beben erschüttert worden.
© Quelle: Reuters
Zweifel, dass die Rettungskräfte womöglich auch in der Ukraine gebraucht werden könnten, versuchte er zu zerstreuen. „Wir tun niemals etwas, das den Interessen der Ukraine schadet“, sagte Kuleba. „Es wird eine Anzahl von einigen Dutzend ukrainischen Rettern sein, die unserem Nachbarn und Freund helfen, ohne dass dadurch die Handlungsfähigkeit der ukrainischen Rettungsdienste beeinträchtigt wird.“ Kuleba erklärte, die ukrainische Regierung arbeite eng mit der türkischen Seite zusammen, um den Einsatz der Rettungskräfte zu koordinieren.
Laut dem Sprecher des Außenministeriums, Oleg Nikolenko, haben die ukrainischen Behörden mindestens 38 Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine erhalten, die ihre Verwandten in der Türkei nicht erreichen können. „Wie die türkische Seite berichtete, wurden wahrscheinlich zwei Bürger der Ukraine infolge des Erdbebens getötet“, sagte Nikolenko. Die Botschaft überprüfe derzeit diese Informationen und ergreife Maßnahmen, um die Opfer zu identifizieren. „Es ist auch von 4 verletzten Ukrainern die Rede“, sagte er weiter. Sie seien aber nur leicht verletzt. „Es besteht keine Lebensgefahr, sie müssen nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden.“ Die Opfer würden mit Notunterkünften und Nahrungsmitteln versorgt werden.
In den frühen Morgenstunden hatte am Montag eines der schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte die türkisch-syrische Grenzregion erschüttert. Am Mittag folgte ein weiteres schweres Beben in der Region mit der Stärke 7,5. Die Opferzahlen stiegen auch am Dienstag immer wieder.
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Die Bergungsarbeiten gingen am Dienstagmorgen weiter. Noch immer werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet.