„El Gordo“ so dick wie nie: Spanien feiert seine Lotteriegewinner
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Cristina Pallàs (Mitte), Inhaberin einer Lotterieverwaltung in Barcelona feiert mit Sekt vor der Verwaltung, dass der vierte und fünfte Preis der außerordentlichen Ziehung der Weihnachtslotterie verteilt wurde.
© Quelle: David Zorrakino/EUROPA PRESS/dpa
Madrid. Der „Gordo“ hat dieses Jahr auf sich warten lassen. Um kurz nach 12 Uhr, drei Stunden nach Beginn der Ziehung, fielen endlich die erlösenden Worte: 4 Millionen Euro für die Nummer 86148! Beides muss man sich gesungen vorstellen, von Kindern der Madrider Schule San Ildefonso, auf der Bühne des Teatro Real, des Madrider Opernhauses. Lauter Gewinnerarien. Die spanische Weihnachtslotterie ist wahrscheinlich die größte, aber ganz bestimmt die schönste der Welt.
Es lohnt sich, einen kleinen Kurs zu machen, um diese Lotterie zu verstehen. Verkauft werden 100.000 Nummern, von 00000 bis 99999. Jede dieser 100.000 Nummern wird insgesamt bis zu 1720-mal verkauft. Verwirrenderweise heißt das gewöhnliche 20-Euro-Los „décimo“, ist also ein Zehntellos. Die 4 Millionen Euro!, die am Mittwoch für die Nummer 86148 ausgesungen wurden, bedeuteten für die Gewinnerloskäufer daher den etwas bescheideneren Gewinn von 400.000 Euro. Abzüglich 20 Prozent Steuer.
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Zwei Kinder aus dem Wohnheim San Ildefonso singen einen der fünften Preise mit der Nummer 92052 während der Feierlichkeiten zur Ziehung der Weihnachtslotterie 2021 im Opernhaus Teatro Real.
© Quelle: Eduardo Parra/EUROPA PRESS/dpa
Vergleichsweise hohe Chancen auf den Hauptgewinn
Bei der spanischen Weihnachtslotterie gewinnt man also vergleichsweise wenig, hat mit eins zu 100.000 aber vergleichsweise hohe Chancen auf den Hauptgewinn. Das Schönste ist, dass man das Gewinnerglück mit 1719 anderen Menschen teilt. Oder mit noch mehr. Es ist nämlich üblich, Zehntellose gemeinsam mit Freundinnen und Freunden oder Arbeitskolleginnen und -kollegen zu kaufen (damit es hinterher keinen Ärger gibt, unterschreibt jeder Teilhaber die Rückseite des Loses). Bei so vielen Gewinnerinnen und Gewinnern kann man kaum anders, als sich mitzufreuen, auch wenn man selbst leer ausgegangen ist.
Der größte Teil der diesjährigen Gewinnernummer 86148 war an einer Annahmestelle im Madrider Bahnhof Atocha verkauft worden. Das ist der Bahnhof mit dem bei Weitem höchsten Passagieraufkommen Spaniens. Man kann sich also vorstellen, wie sich die Lose von hier aus auf den Weg gemacht haben, um schließlich in allen Winkeln des Landes ihre Gewinne niederregnen zu lassen. Nicht fein verteilt, sondern sehr konzentriert hat sich der zweite Preis (125.000 Euro fürs Zehntellos): Die Gewinnernummer 72119 war komplett in einer Annahmestelle der baskischen Industriestadt Basauri verkauft worden, die hier ganze Nachbarschaften über Nacht reich gemacht hat.
Dickster „Gordo“ der Geschichte
So oder so war es der dickste „Gordo“ („Dicke“) der gut 200-jährigen Geschichte der spanischen Weihnachtslotterie: Die Spanier haben in diesem Jahr für mehr als 3 Milliarden Euro Lose gekauft, das waren gut 17 Prozent mehr als im Corona-Jahr 2020 und 4,4 Prozent mehr als 2019. Weil 70 Prozent der Losumsätze ausgeschüttet werden (den Rest behält der Staat, der die Lotterie betreibt), gab es dieses Jahr also auch besonders viele Gewinner. Und wenn sie nicht den Hauptgewinn gezogen haben, dann vielleicht die 20 Euro „reintegro“ – das ist die Rückzahlung des Einsatzes. Damit kann man sich gleich das Los für die nächste Lotterie, „El Niño“, am 6. Januar kaufen.
Die Gewinnnummern
- 1. El Gordo: 86148 – 4.000.000 Euro
- 2. Segundo: 72119 – 1.250.000 Euro
- 3. Tercero: 19517 – 500.000 Euro
- 4. Cuarto: 42833 / 91179 – 200.000 Euro
- 5. Quinto: 92052 / 70316 / 26711 / 24198 / 69457 / 89053 / 34345 / 89109 – 60.000 Euro
- 6. La Pedrea Losnummern: Gewinnzahlen folgen noch – 1000 Euro
- 7. Losnummern direkt vor und nach El Gordo: 86147 / 86149 – 20.000 Euro
- 8. Losnummern direkt vor und nach Klasse zwei: 72118 / 72120 – 12.500 Euro
- 9. Losnummern direkt vor und nach Klasse drei: 19516 / 19518 – 9600 Euro
- 10. Erste drei Stellen analog zu El Gordo: 861xx – 1000 Euro
- 11. Erste drei Stellen analog zu Klasse zwei: 721xx – 1000 Euro
- 12. Erste drei Stellen analog zu Klasse drei: 195xx – 1000 Euro
- 13. Erste drei Stellen analog zu Klasse vier: 428xx / 911xx – 1000 Euro
- 14. Letzte zwei Stellen analog zu El Gordo: xxx48 – 1000 Euro
- 15. Letzte zwei Stellen analog zu Klasse zwei: xxx19 – 1000 Euro
- 16. Letzte zwei Stellen analog zu Klasse drei: xxx17 – 1000 Euro
- 17. Letzte Stelle analog zu El Gordo: xxxx8 – 200 Euro