Discos in der Schweiz wieder offen – und viele Clubs fordern schon, die Sperrstunde zu streichen

Besucher eines Nachtclubs im schweizerischen Lausanne sitzen an einem Tisch mit Speisen und Getränken. Die Schweiz hat weitere Corona-Beschränkungen gelockert.

Besucher eines Nachtclubs im schweizerischen Lausanne sitzen an einem Tisch mit Speisen und Getränken. Die Schweiz hat weitere Corona-Beschränkungen gelockert.

Nach fast drei Monaten durften die Schweizer Nachtclubs am vergangenen Samstag wieder öffnen – allein im Raum Zürich hatte es am ersten Abend laut der Schweizer Zeitung “20min” rund 30 Veranstaltungen gegeben. Wegen der Corona-Pandemie allerdings unter Auflagen: 300 Besucher dürfen maximal hereingelassen werden, sie müssen wenn möglich zwei Meter Abstand halten oder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die größte Einschränkung ist aber eine andere: Um Mitternacht ist Sperrstunde und zahlreiche junge Menschen strömten deshalb am Wochenende gleichzeitig wieder aus den Bars und Clubs auf die Straßen. Dicht gedrängt und ohne feste Regeln. Das sorgt angesichts der Auflagen, die innerhalb der Lokale gelten, für Unverständnis bei einigen der Betreibern.

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Clubbetreiber sind frustriert

Alexander Bücheli, Sprecher der Bar- und Clubkommission Zürich, betonte gegenüber “20min”, dass das Nachtleben wegen der Polizeistunde um Mitternacht nach wie vor nicht stattfinden könne. “Das ist, als ob ein Restaurant offen sein kann, aber kein Essen servieren darf, der wichtigste Teil des Ausgangs fehlt.” Bücheli ist überzeugt: “Auch für die Polizei bedeutet die aktuelle Situation einen beträchtlichen Mehraufwand. Die Intention der Politik müsste doch eigentlich sein, dass wenn die Leute schon trinken, dann sollen sie dies in einem geschützten Rahmen machen und nicht einfach in der Öffentlichkeit”, sagte er dem Nachrichtenportal “nau”.

Max Reichen von der Bar- und Clubkommission Bern sagte gegenüber “20min”: “Viele Clubs in Bern öffneten bereits zwischen 16 und 20 Uhr ihre Türen.” An den Veranstaltungen ändere sich nicht viel: “Sie fangen einfach früher an.” Für viele Clubbetreiber sei es schwer nachzuvollziehen, wieso Diskotheken um Mitternacht schließen müssten, aber früher öffnen dürften. Und manche Diskotheken blieben trotz Erlaubnis weiterhin geschlossen – für sie lohne es sich schlicht nicht, aufzumachen.

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“Mir ist es so lieber”

Die Epidemiologin Olivia Keiser steht hingegen weiter hinter der Sperrstunde. Sie erklärte gegenüber dem Schweizer Nachrichtenportal “watson”, dass die Ansteckungsgefahr im Freien deutlich geringer sei als in geschlossenen Räumen: “Mir ist es also lieber, wenn sich die Menschen um Mitternacht draußen treffen, als wenn sie mit steigendem Alkoholpegel und damit einhergehender Unvorsicht in den Bars und Clubs verweilen.”

RND/ros

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