Der Mann, der den dritten Weltkrieg verhinderte
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Stanislaw Petrow.
© Quelle: dpa
Dresden. Er gilt als der Mann, der den dritten Weltkrieg verhinderte: Stanislaw Petrow ist tot. Der frühere sowjetische Luftwaffenoffizier starb Angaben seines Sohnes Dmitrij zufolge bereits am 19. Mai, wie erst jetzt bekannt wurde. Petrow wurde 77 Jahre alt.
Er war 2013 mit dem Dresdner Friedenspreis geehrt worden, weil er im September 1983 als diensthabender Offizier der sowjetischen Luftraumüberwachung eine mutige Entscheidung traf: Es war kurz nach Mitternacht, als eine Computermeldung auf fünf Atomraketen hinwies, die sich von den USA aus der Sowjetunion näherten. Petrow hätte laut Protokoll innerhalb von 15 Minuten Bericht erstatten müssen, ein Gegenschlag wäre wahrscheinlich gewesen. Ein nuklearer Weltkrieg drohte.
Petrow entschied sich jedoch eigenmächtig dagegen. Er hatte spekuliert, dass die USA im Ernstfall nicht mit einzelnen Raketen angreifen würden, deshalb hatte er auf eine Fehlmeldung geschlossen. Dieser Verdacht bewahrheitete sich später. Erst 1993 wurde der Fall öffentlich, nicht einmal Petrows Frau war eingeweiht. Für sein heroisches Verhalten erhielt der Offizier später verschiedene Auszeichnungen, darunter eine Plakette der Vereinten Nationen: „To the man who prevented a nuclear war.“ Heute wird Petrow als Retter der Welt verehrt.
Von Nina May/RND