Debatte um Missbrauchsgutachten: Kardinal Woelki bittet um Verzeihung

Kardinal Rainer Maria Woelki hat im Jahr 2015 Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pfarrer aus seinem Zuständigkeitsbereich nicht dem Vatikan gemeldet.

Kardinal Rainer Maria Woelki hat im Jahr 2015 Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pfarrer aus seinem Zuständigkeitsbereich nicht dem Vatikan gemeldet.

Köln. Kardinal Rainer Maria Woelki hat im Zusammenhang mit der Aufklärung von Missbrauchsfällen im Erzbistum Köln um Verzeihung gebeten. In der Christmette am Donnerstagabend im Kölner Dom bat der Erzbischof zugleich um Geduld, bis im März ein unabhängiges Gutachten vorliegt.

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Ohne mögliche eigene Versäumnisse anzusprechen und auf konkrete Vorwürfe einzugehen, sagte Woelki in dem persönlichen Wort an die Gemeinde: „Zu den Sorgen, die Sie alle durch Corona ohnehin schon haben, haben wir, habe ich leider noch eine Bürde hinzugefügt. Was die von sexueller Gewalt Betroffenen und Sie in den letzten Tagen und Wochen vor Weihnachten im Zusammenhang mit dem Umgang des Gutachtens zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in unserem Erzbistum, was sie an der Kritik darüber und insbesondere auch an der Kritik an meiner Person ertragen mussten. Für all das bitte ich Sie um Verzeihung.“

„Ich stehe weiterhin zu diesem Wort“

Er habe vor zwei Jahren sein Wort gegeben, „dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Vorgänge aufklären und auch Verantwortliche benennen werden“. Das solle „ungeschönt und ohne falsche Rücksichten“ geschehen. „Ich stehe weiterhin zu diesem Wort, auch wenn dies öffentlich gerade anders gesehen und angezweifelt wird“, sagte der Kölner Erzbischof Woelki.

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Der Kardinal steht in der Kritik, weil er ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln wegen „methodischer Mängel“ unter Verschluss hält. Er gab stattdessen ein neues Gutachten in Auftrag, das im März veröffentlicht werden soll. Konkret gegen ihn erhobene Vertuschungsvorwürfe in einem Fall sexuellen Missbrauchs will Woelki von Papst Franziskus klären lassen. Im Raum steht ein Verstoß gegen das Kirchenrecht, weil Woelki 2015 nach der Prüfung von Personalakten einen mutmaßlichen Missbrauchsfall nicht an den Apostolischen Stuhl in Rom gemeldet hatte.

RND/epd

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