Cyber-Catwalk: Chanel präsentiert in Corona-Krise virtuelle Cruise-Show

Karl Lagerfeld präsentiert sich zum Abschluss einer Chanel-Modenschau der Herbst/Winter-Kollektion 2005/2006 in Paris dem Publikum.

Karl Lagerfeld präsentiert sich zum Abschluss einer Chanel-Modenschau der Herbst/Winter-Kollektion 2005/2006 in Paris dem Publikum.

Paris. Eine seiner sogenannten Cruise-Shows durch ein Video zu ersetzen, ist für Chanel ein drastischer Schritt, denn normalerweise veranstaltet das Modehaus dafür spektakuläre Events. In den vergangenen Jahren ließ es seine Gäste nach Havanna, Shanghai, Edinburgh oder Singapur einfliegen, doch die Corona-Krise macht solche Veranstaltungen zurzeit unmöglich. Am Montag lancierte Chanel seine neue Cruise-Kollektion 2020/21 mit dem Titel "Spaziergang am Mittelmeer" (Balade en Méditerranée) in sozialen Medien. Zu sehen sind in einem im Studio gedrehten Clip etwa 50 Entwürfe, darunter Schwarz-weiß-Looks, knappe Bustiers und enge Shorts. Eigentlich hätte die Kollektion am 7. Mai in Capri gezeigt werden sollen, die Show wurde jedoch wegen Corona abgesagt.

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“Eigentlich hatte ich für die Kollektion Capri im Sinn”, schrieb Chanel-Kreativdirektorin Virginie Viard, die Nachfolgerin von Karl Lagerfeld, im Pressetext. “Wir mussten uns anpassen: Wir haben nicht nur beschlossen, Stoffe zu verwenden, die wir schon hatten, die Kollektion im Allgemeinen entwickelte sich auch mehr zu einer Reise durchs Mittelmeer... die Inseln, der Duft von Eukalyptus, die rosa Farbtöne der Bougainvillea/Drillingsblume.”

Digitale Fashion Shows als nachhaltiges Zukunftsmodell?

Anfang Mai gaben auch die Veranstalter der Pariser Fashion Week bekannt, die Haute Couture- und Männermodeschauen online auszurichten. Die Kollektionen sollen vom 6. bis 13. Juli in Form von Filmen gezeigt werden, begleitet von anderen digitalen Inhalten.

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Gerade im Hinblick auf Nachhaltigkeit stellt sich nun die Frage, ob eine digitale Form der Modewoche auch über die Krise hinaus die Zukunft sein könnte. Zuletzt hatten sich viele Designer, darunter Dries Van Noten oder Alessandro Michele von Gucci, dafür ausgesprochen, nicht mehr so viele Shows zu veranstalten.

Dennoch scheinen die meisten Akteure der Branche am Konzept der physischen Modenschau festzuhalten. "Fashion Shows bleiben der beste Weg, um die Kreativität und das Know-how einer Marke zum Ausdruck zu bringen", sagte Chanel-Chef Bruno Pavlovsky in einem Interview des Branchenblatts "Women's Wear Daily". Das Haus hoffe, für die Prêt-à-Porter-Schauen zurück im Pariser Grand Palais zu sein.

RND/dpa

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