Corona-Patient aus Italien überlebt als Einziger: “Ohne Leipzig wäre ich jetzt tot”

Der italienische Corona-Patient Felice Perani wird nach sechs Wochen auf der Intensivstation in Leipzig geheilt aus dem Krankenhaus entlassen – und wird herzlich von Ärzten und Pflegern verabschiedet.

Der italienische Corona-Patient Felice Perani wird nach sechs Wochen auf der Intensivstation in Leipzig geheilt aus dem Krankenhaus entlassen – und wird herzlich von Ärzten und Pflegern verabschiedet.

Leipzig. Vier mit dem Coronavirus Infizierte aus Italien wurden Ende März in zwei Kliniken nach Leipzig gebracht. Drei von ihnen starben, nur Felice Perani (57) aus der Nähe von Bergamo überlebte. Am Montag wurde er als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen, wie die “Leipziger Volkszeitung” (LVZ) berichtet.

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“Wäre ich nicht hierher gekommen, dann wäre ich jetzt tot”, sagt der italienische Patient der Zeitung. In einer Mini-Intensivstation war er von Bergamo nach Leipzig gebracht worden – zu dem Zeitpunkt musste er bereits beatmet werden. Als er nun das Klinikum durch den Haupteingang verlässt, verabschieden sich mehrere Pfleger und Ärzte herzlich von ihm. Sechs Wochen wurde er in Leipzig auf der Intensivstation behandelt. Laut “LVZ” war er noch nie so lange von zu Hause weg – seit seiner Geburt lebte er in der 3000-Seelen-Gemeinde Casnigo nordöstlich von Bergamo.

Abschied ohne Händeschütteln: Corona-Patient Felice Perani bei seiner Entlassung aus dem Leipziger Klinikum.

Abschied ohne Händeschütteln: Corona-Patient Felice Perani bei seiner Entlassung aus dem Leipziger Klinikum.

Arzt aus Bergamo: “Wenn ihr ihm das Leben retten wollt, muss er nach Leipzig”

“Der Arzt in Bergamo hat meine Familie angerufen und gesagt, wenn ihr ihm das Leben retten wollt, muss er nach Leipzig”, erzählt Perani der “LVZ”. Ende März habe damit seine bisher weiteste, längste und schwerste Reise ins über 900 Kilometer entfernte Leipzig begonnen. Doch sie war erfolgreich, der Italiener, der in seiner Heimat als Lehrer und Gemeinderat arbeitet, sagt: “Auch wenn ich gerade weit weg bin, hatte ich niemals Heimweh. Denn man hat mir hier das Gefühl gegeben, zu Hause zu sein.”

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Erste Lockerungen in Italien
04.05.2020, Italien, Mailand: Passanten stehen auf Bodenmarkierungen, die der Einhaltung eines Mindestabstandes dienen, in einer U-Bahn-Station und warten auf den Zug. Italien hat nach fast zwei Monaten strikter Corona-Ausgangssperre erste kleine Schritte in Richtung Freiheit unternommen. Masken sind unter anderem in ��ffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht. Foto: Claudio Furlan/LaPresse via ZUMA Press/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Schrittweise werden die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung in Italien nun aufgehoben, begleitet von umfangreichen Tests in der Bevölkerung.

Kommuniziert hat er mit Ärzten, Pflegern und Co. laut der Zeitung über den Google-Übersetzer. Wie es den anderen eingelieferten Italienern gehe – und dass die es leider nicht geschafft haben –, wisse er nicht, “wegen meiner Genesung”. Das wird vermutlich noch einmal ein harter Schlag.

Doch erst einmal freut Felice Perani sich über sein Glück, das ihm mit seinem Namen schon in die Wiege gelegt wurde – denn “Felice” bedeutet “glücklich”. Und das sind auch die Leipziger Ärzte, die sein Leben retten konnten. Der Italiener kommt nun laut “LVZ” in ein Rehabilitationszentrum nach Bennewitz und kann anschließend nach Hause in die Gemeinde Casnigo zurückkehren.

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RND/hsc

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