Berliner Corona-Ampel für Intensivbetten zeigt wieder Gelb

Ein Zimmer auf der neu umgebauten Intensivstation der Charité Campus-Klinik für Covid-19-Patienten.

Ein Zimmer auf der neu umgebauten Intensivstation der Charité Campus-Klinik für Covid-19-Patienten.

Berlin. Die Berliner Corona-Ampel für Intensivbetten zeigt wieder Gelb. Nach den am Sonntag aktualisierten Werten sind nun 24,2 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. Die Ampel war am Mittag mit einem für Samstag nachgelieferten Wert von 25,3 Prozent erstmals auf die höchste Warnstufe gesprungen.

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Bei den Fallzahlen der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner zeigt das Ampelsystem schon länger Rot an. Für den Fall zweier roter Ampeln hatte der Senat vereinbart, dass dies Handlungsbedarf bedeutet. Bereits ab Anfang Oktober waren Corona-Maßnahmen wieder verschärft worden, nachdem die Werte bei den Fallzahlen und der Reproduktionszahl (R-Wert) in den roten Bereich gerutscht waren.

Der R-Wert, der über die Dynamik des Infektionsgeschehens Auskunft gibt, war in den vergangenen Tagen der einzige der drei Indikatoren des Ampelsystems im grünen Bereich. Aktuell steht er bei 0,82. Um die Welle zu brechen, müssten laut Robert Koch-Institut über längere Zeit Werte von deutlich unter 1 erreicht werden - das bedeutet, dass ein Infizierter weniger als einen anderen Menschen ansteckt.

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Insgesamt 1500 Intensivbetten

Die Zahl der Covid-19-Patienten, die auf Intensivstationen versorgt werden, war zeitweise sehr schnell angestiegen. Am 3. November waren im Lagebericht mit 17,1 Prozent Auslastung erstmals 15 Prozent überschritten, das entspricht einer gelben Ampel. Nur eine Woche zuvor hatte die Belegung bei rund 9 Prozent gelegen. Zuletzt verlief der Anstieg langsamer.

In den Krankenhäusern stehen nach Angaben der Gesundheitsverwaltung vom 6. November derzeit rund 1500 Intensivbetten zur Verfügung. Weitere 400 könnten demnach im Fall einer sich zuspitzenden Lage mit bisher ungenutzten Beatmungsgeräten belegt wurden. Um mehr Betten zur Verfügung zu haben und um Personal umschichten zu können, sind die Notfallkrankenhäuser seit dem 7. November zum Verschieben planbarer Eingriffe aufgerufen.

Zuletzt galt die Sorge weniger der Verfügbarkeit von Betten, Beatmungsgeräten und Schutzkleidung - befürchtet wurden vielmehr Engpässe beim Pflegepersonal. Die Versorgung von Covid-19-Patienten gilt als aufwendig, gefürchtet sind zudem Ansteckungen und Quarantäne-Fälle auch in Reihen der Pflegekräfte. Um für solche Lagen gerüstet zu sein, starteten Krankenhäuser kürzlich einen Aufruf, dass sich ehemalige und frei verfügbare examinierte Pflegefachkräfte bewerben sollen. Gleichzeitig wurde betont, man sei gut vorbereitet und habe bessere Voraussetzungen als im Frühjahr.

Behandlungszentrum auf Messegelände

Derzeit werden mehr Covid-19-Intensivpatienten in Berlin behandelt als während der ersten Pandemie-Phase, wie aus dem Divi-Register hervorgeht: Der damalige Höchststand war demnach im April mit rund 150 Fällen erreicht worden.

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Das im Frühjahr errichtete Behandlungszentrum auf dem Messegelände, das seitdem mit 488 Betten im Bereitschaftsmodus ist, komme laut Gesundheitsverwaltung zum Einsatz, wenn Berlins Krankenhäuser mit nicht-intensivpflichtigen Covid-19-Fällen überlastet sind. Vorrangig sollen dort Menschen mit leichteren Verläufen behandelt werden. Wann es an den Start gehen könnte, ist offen. „Die Lage wird sorgfältig beobachtet. Zu gegebener Zeit wird der Berliner Senat darüber entscheiden“, teilte die Gesundheitsverwaltung kürzlich mit.

Ein bundesweiter Notfallplan sieht vor, dass Covid-19- Intensivpatienten auch in andere Bundesländer verteilt werden könnten. Berlin bildet dabei einen Verbund mit Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: Zwischen diesen Bundesländern könnten Betroffene verlegt werden, um eine Überlastung bestimmter Krankenhäuser und Regionen zu verhindern.

RND/dpa



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