Wie geht es nach der Messerstecherei in Brokstedt weiter?
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Nach der Messerstecherei in einem Zug von Kiel nach Hamburg ist der Regionalzug auf ein Abstellgleis in Neumünster gefahren worden.
© Quelle: Jonas Walzberg/dpa
Brokstedt. Nach der Messerattacke im Zug von Kiel nach Hamburg bleiben Schock, Trauer und die Frage nach dem Warum. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Donnerstag ihre Ermittlungen zu der Attacke, bei der zwei Menschen starben und sieben verletzt wurden, fortsetzen. Das Innenministerium kündigt eine Pressekonferenz an, Trauerbeflaggung wurde angeordnet. Ein Ausblick auf den Tag danach.
Ermittlungen gehen weiter – aber nicht mehr am Bahnhof Brokstedt
Die Ermittlungen am Bahnhof Brokstedt liefen bis Mittwochabend, 20.30 Uhr. Danach fuhr der Zug Richtung Bahnhof Neumünster. Dort wurden die getöteten Opfer in der Nacht zu Donnerstag von Bestattern aus dem abgestellten Zug geholt. Auch die Spurensicherung war weiter aktiv.
In Brokstedt hatten die Ermittler am Mittwoch Dutzende Zeugen aus dem Zug, der mit rund 120 Fahrgästen besetzt war, in einem Gasthof in der Nähe des Bahnhofs befragt. Offenbar konnten mutige Fahrgäste Schlimmeres verhindern, sie überwältigten den Angreifer und hielten ihn fest.
Nach tödlichem Messerangriff im Regionalzug: Suche nach Antworten beginnt
Schock, Trauer und die Frage nach dem Warum bleiben nach dem tödlichen Angriff in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg am Mittwoch.
© Quelle: dpa-Video
Viele Fragen blieben in den Stunden nach der Messerstecherei im Zug am Bahnhof Brokstedt offen. „Die Hintergründe sind noch unklar“, sagte eine Polizeisprecherin am späten Mittwochabend. Zu den Identitäten der Opfer gab es noch keine Angaben, sie seien noch nicht zweifelsfrei geklärt, teilte die Polizei mit.
Angriff in Schleswig-Holstein: Todesopfer waren 16 und 19 Jahre alt
Bei den Todesopfern des Angriffs in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg handelt es sich um eine 16 Jahre alte Jugendliche und einen 19 Jahre alten Mann.
© Quelle: dpa
Trauerbeflaggung in Schleswig-Holstein nach Messerattacke in Brokstedt
Innenstaatssekretärin Magdalena Finke hat zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke Halbmastbeflaggung der Dienstgebäude aller Behörden und Dienststellen des Landes angeordnet. Die Trauerbeflaggung in Schleswig-Holstein gilt für Donnerstag, 26. Januar 2023.
Den Kreisen, Gemeinden und Ämtern und den Körperschaften ohne Gebietshoheit, rechtsfähigen Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterstehen, wird empfohlen, sich der Trauerbeflaggung anzuschließen.
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Die Beflaggung des Landeshauses als Sitz des Schleswig-Holsteinischen Landtages wird von diesem eigenständig geregelt. Es wird empfohlen, sich der Halbmastbeflaggung anzuschließen.
Messerstecherei Bahnhof Brokstedt: Was trieb den Täter an?
Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Angreifer – ein 33 Jahre alter staatenloser Palästinenser – geistig verwirrt sein könnte, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aus Sicherheitskreisen erfuhr. Nach vorläufigen Erkenntnissen war er in Norddeutschland bislang nicht als Extremist aufgefallen.
Nach Informationen von „Spiegel“ und „Welt“ soll der Mann aber mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, laut NDR mehrfach vorbestraft sein. Wie dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll er bis letzte Woche inhaftiert gewesen sein. NDR und „Spiegel“ zufolge hatte er zuletzt in Untersuchungshaft gesessen.
Nach der Tat drückte auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. „All unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat und ihren Familien“, schrieb die Politikerin im Kurznachrichtendienst Twitter. Dies sei eine „erschütternde Nachricht“. Sütterlin-Waack eilte am Nachmittag zum Tatort und ließ sich informieren. Sie hatte von dem Verbrechen während einer Landtagssitzung erfahren. Sie sei „in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer“.
RND/KN/dpa