Schüsse an Schule in Bremerhaven: eine Frau verletzt, Haftbefehl gegen Tatverdächtigen erlassen
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Einsatzkräfte stehen in der Nähe einer Schule. An einem Gymnasium in Bremerhaven ist am Donnerstag geschossen worden. Eine Frau sei mit der Waffe verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Bremerhaven. An einer Schule in Bremerhaven ist am Donnerstagmorgen geschossen worden. Eine Person sei mit einer Waffe verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es handelt sich um eine Beschäftigte der Schule, wie die Polizei bestätigte, sie sei im Krankenhaus und befinde sich noch immer in einem kritischen Zustand, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Constien am späten Nachmittag bei einer Pressekonferenz. Zum Alter der verletzten Frau gab es zunächst keine Angaben. Schüler seien nicht betroffen.
Die Polizei konnte einen bewaffneten Mann festnehmen, wie sie dem RND bestätigt. Die Person befindet sich in Polizeigewahrsam. Es handele sich um einen 21-jährigen Mann, der mit einer Armbrust geschossen haben soll. Die Tatwaffe sei bei seiner Festnahme gefunden worden, sagte Constien.
Zudem beschlagnahmten die Ermittler eine Schreckschusswaffe und zwei Messer. Bei dem mutmaßlichen Täter gebe es Hinweise auf eine „spezielle psychische Disposition“, die zur Tat beigetragen haben könnte, sagte Constien. Wie die Polizei am Abend in einer Pressemitteilung schrieb, wurde ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen erlassen. Der Mann sei der Justizvollzugsanstalt zugeführt worden.
Ein Video zeigt die Festnahme: Dabei legt der mutmaßliche Täter sich bereits mit Händen auf dem Rücken auf den Boden, bevor die Polizei überhaupt da ist.
Notfallprotokoll verhindert womöglich Schlimmeres
Bremerhavens Schuldezernent Michael Frost sagte auf der Pressekonferenz, die Schule habe unmittelbar nach den Schüssen ein Notfallprotokoll ausgelöst, das für solche Situationen vorgesehen und geprobt wurde. Die Lehrerinnen und Lehrer hätten sich nach dem Alarmsignal mit den Schülerinnen und Schülern in die Räume zurückgezogen und eingeschlossen. Dort hätten sie mehrere Stunden ausgeharrt, bis Entwarnung gegeben wurde und alle das Gebäude verlassen konnten. Zur Tatzeit hätten sich laut Polizei etwa 150 Personen in den Räumlichkeiten der Schule aufgehalten. Frost lobte die Professionalität, „mit der die Beschäftigten die Situation gemeistert haben, und somit beigetragen haben, dass Schlimmeres verhindert werden konnte“.
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Rettungskräfte und die Polizei sind in einem abgesperrten Bereich in der Nähe der Schule im Einsatz.
© Quelle: Philipp Overschmidt/NORDSEE-ZEITUNG
Sprecherin Seda Göncü hatte am frühen Nachmittag bereits Entwarnung gegeben. „Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort“, sagte sie. Die Situation an der Schule sei unter Kontrolle. Gerüchte über einen zweiten Täter bestätigten sich nicht.
Polizei: Straßen um den Tatort herum meiden
Bei der Schule handelt es sich laut Polizei um das Lloyd-Gymnasium. Auf Twitter berichtet die Polizei von einem größeren Polizeieinsatz und fordert die Menschen dazu auf, den Bgm.-Martin-Donandt-Platz und anliegende Straßen zu meiden. In dem Bereich liegt auch die Lloyd-Schule.
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Einsatzkräfte stehen in der Nähe der Schule.
© Quelle: Sina Schuldt/dpa
Spezialeinsatzkräfte der Polizei hatten das Schulgebäude durchsucht. Alle Personen hätten das Gebäude des Lloyd-Gymnasiums am Nachmittag verlassen, teilte die Polizei mit. Die Schülerinnen und Schüler sowie das Schulpersonal würden durch Feuerwehr und Polizei professionell betreut.
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Zahlreiche Medienvertretende stehen am Einsatzort.
© Quelle: Thorsten Brockmann/NORDSEE-ZEITUNG
Schülerin soll Polizei von Toilette aus gerufen haben
Laut Medienbericht hatte eine Schülerin, die gerade auf der Toilette war, die Schüsse gehört und die Polizei informiert. Vor der Schule versammelten sich laut Bericht bereits viele Eltern. Vor Ort seien demnach mittlerweile auch Notfallseelsorger.
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Der Magistrat der Stadt Bremerhaven hat ein Informationstelefon für Eltern eingerichtet. Zudem ruft die Polizei auf Twitter dazu auf, Bilder, Videos oder Tondokumente, die den Vorfall zeigen oder zur Aufklärung beitragen können, auf einem Portal hochzuladen.
RND/hsc/dpa
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